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LINKE trifft sich zur Basiskonfe­renz

Auf Versammlun­g sollten am Dienstagab­end erste Ergebnisse der Koalitions­verhandlun­gen erörtert werden

- Von Martin Kröger

Die Verhandler der möglichen rotrot-grünen Koalition trafen sich am Dienstag zu einer womöglich letzten großen Verhandlun­gsrunde im Roten Rathaus. Am Abend wollte sich die LINKE-Basis versammeln. Es sollte die letzte große Schlussrun­de werden. Am Dienstag versammelt­en sich die Verhandlun­gsdelegati­onen von SPD, Linksparte­i und Grünen erneut im Roten Rathaus. »Und es verhandelt sich schön weiter bei #R2G«, erklärte die amtierende Bezirksbür­germeister­in von Friedrichs­hain-Kreuzberg, Monika Herrmann, über den Kurznachri­chtendiens­t Twitter zu Rot-Rot-Grün – kurz »R2G« genannt. Ob der Verhandlun­gsmarathon abgeschlos­sen werden konnte, war bis Redaktions- schluss unklar. Offizielle Statements zu dem Ergebnis der Verhandlun­gen gab es am Dienstag zunächst nicht.

Für diesen Mittwoch wurde dagegen eine Pressekonf­erenz zu den Ergebnisse­n des Koalitions­vertrags eines möglichen rot-rot-grünen Senatsbünd­nisses erwartet. Zuletzt ging es in den Verhandlun­gen weiter vor allem um Finanzfrag­en zu geplanten Projekten. Wie bei solchen Verhandlun­gen üblich, sollten dann auch noch am Ende Ressortzus­chnitte festgelegt und dann die dafür vorgesehen­en Senatoren besprochen werden. In Medien wurde auch am Dienstag noch einmal kräftig spekuliert, wer welches Ressort übernehmen könnte. Erwartet wurde, dass die SPD neben einem Regierende­n Bürgermeis­ter Michael Müller vier weitere Ressorts übernimmt, und LINKE und Grüne jeweils drei Senatspost­en erhalten.

Bevor jedoch wie geplant am kommenden 8. Dezember Michael Müller vom Abgeordnet­enhaus zum Regierende­n Bürgermeis­ter gewählt wird, müssen noch die Parteien den Ergebnisse­n der Koalitions­verhandlun­gen und der Bildung eines solchen Bündnisses zustimmen. Die SPD trifft sich dazu am 5. Dezember zu einem Landespart­eitag, die Grünen haben eine Landesdele­giertenkon­ferenz bereits für den 3. Dezember terminiert.

Die Linksparte­i will vor einer Regierungs­beteiligun­g ihre rund 7300 Mitglieder befragen. Am Dienstagab­end – ebenfalls nach Redaktions­schluss dieser Seite – wollten sich Mitglieder zu einer ersten Basiskonfe­renz im »nd«-Gebäude treffen, ein zweites Basistreff­en ist darüber hinaus für den 24. November vorgesehen. Am 7. Dezember soll der Mitglieder­entscheid der Linksparte­i, der unmittelba­r nach Abschluss der Verhandlun­gen an die Mitglieder versandt werden sollte, ausgezählt werden. Das Ergebnis würde demnach noch rechtzeiti­g vor der Abgeordnet­enhaussitz­ung am 8. Dezember vorliegen.

Politiker wie der Bezirksvor­sitzende der Linksparte­i von Friedrichs­hain-Kreuzberg, Pascal Meiser, hatten im Vorfeld angekündig­t, dass sie ihre Zustimmung zu einer Regierungs­beteiligun­g auch von dem Zuspruch und den Bewertunge­n von Initiative­n und Verbänden wie etwa dem Berliner Mietervere­in oder der Volkssolid­arität zu den Verhandlun­gsergebnis­sen abhängig machen würden. In Meinungsum­fragen hatte sich zuletzt gezeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Mitglieder will, dass die Linksparte­i mitregiert, wenn es denn möglich ist.

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