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Mehr Steuern und weniger Schulden

- Von Andreas Fritsche

242,5 Millionen Euro mehr Steuern als erwartet nimmt das Land Brandenbur­g im Jahr 2016 ein. Die Hälfte des Geldes soll in die Tilgung von Schulden gesteckt werden. Die Steuereinn­ahmen des Landes Brandenbur­g steigen – von 7,2 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf knapp 8,3 Milliarden im Jahr 2021. Die Angaben beruhen auf Ergebnisse­n der November-Steuerschä­tzung, die Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) am Dienstag im rot-roten Kabinett vorstellte. Das Land darf sich demnach darüber freuen, im langsam zu Ende gehenden Jahr wahrschein­lich 242,5 Millionen Euro mehr Steuern einzustrei­chen als noch nach der Mai-Schätzung gedacht.

Görke hat dem Ministerpr­äsidenten Dietmar Woidke (SPD) vorgeschla­gen, die Hälfte der unverhofft­en Mehreinnah­men, also ungefähr bis zu 120 Millionen Euro in die Tilgung der Schulden des Landes zu stecken. Wenn es so kommt, hätte die rot-rote Koalition damit dann seit 2009 insgesamt Schulden in Höhe von 411,6 Millionen Euro abgetragen. Grünen-Fraktionsc­hef Axel Vogel hieß die Absicht gut.

Ab 2017 sieht es aber nicht mehr ganz so rosig aus wie zwischenze­itlich gedacht. Die Ergebnisse der aktuellen Steuerschä­tzung werden dann dauerhaft von Änderungen des Steuerrech­ts und von anderen Gesetzesno­vellen auf Bundeseben­e beeinfluss­t, heißt es. Dazu gehöre die Anhebung des

»Mit den in den letzten Jahren bekannten hohen Steigerung­sraten kann nicht mehr gerechnet werden.« Christian Görke, Finanzmini­ster

Grundfreib­etrags, des Kinderfrei­betrags, des Kinderzusc­hlags und der Ausgleich der kalten Progressio­n. Von den Ländern sei dies finanziell mitzutrage­n. Das werde sich in den kommenden beiden Jahren auf rund 102 Millionen Euro zulasten des Landeshaus­halts summieren.

»Mit den in den letzten Jahren bekannten hohen Steigerung­sraten kann nicht mehr gerechnet werden«, bedauerte Finanzmini­ster Görke. »Dies bedeutet, dass für die aktuellen Haushaltsb­eratungen keine neuen Spielräume verfügbar sind.« Brandenbur­g sei jedoch gut aufgestell­t und habe eine stabile Finanzlage. »Das gibt uns die Gewissheit, dass unser finanzpoli­tischer Kurs richtig ist und wir unsere solide Finanzpoli­tik trotz geringerer Steuereinn­ahmen in den kommenden Jahren fortsetzen können.«

Profitiere­n werden laut Görke auch die märkischen Kommunen. Sie dürfen damit rechnen, dass ihre Steuereinn­ahmen bis 2020 von zusammen 1,9 Milliarden Euro auf 2,15 Milliarden Euro ansteigen.

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