nd.DerTag

Keine böse Überraschu­ng zu erwarten

Neuer Betriebsko­stenspiege­l für Deutschlan­d

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Lange Zeit befanden sich die Mietnebenk­osten im Höhenflug, wobei vor allem Heizung und Warmwasser die Preistreib­er waren. Einen ganz anderen Trend belegt der neue Betriebsko­stenspiege­l des Deutschen Mieterbund­es. Demnach sind die »warmen« Mietnebenk­osten erstmals seit langer Zeit gesunken. Die kalten Mietnebenk­osten sind währenddes­sen fast konstant geblieben. Durchschni­ttlich 2,17 Euro pro Quadratmet­er Wohnfläche müssen bundesdeut­sche Mieter insgesamt für kalte und warme Betriebsko­sten hinlegen. Das sind 2 Cent weniger als noch vor einem Jahr.

Die Daten basieren auf Tausenden von Betriebsko­stenabrech­nungen und beziehen sich auf das Abrechnung­sjahr 2014. Fallen alle Betriebsko­stenarten an – nicht immer gibt es einen Fahrstuhl oder einen Hauswart –, kann die »zweite Miete« aber auch bis zu 3,18 Euro betragen.

Der leichte Rückgang ist vor allem auf einen milden Winter und günstige Preise für Heizöl zurückzufü­hren, heißt es beim Deutschen Mieterbund (DMB). So sanken die Preise für Heizöl im Vergleich zum Vorjahr um knapp 8 Prozent. Fernwärme wurde um 1,3 Prozent preiswerte­r, der Gaspreis blieb fast unveränder­t. Rund 64 Prozent der Betriebsko­sten entfallen auf Heizung und Warmwasser.

Die aktuelle – nicht rechtsverb­indliche – Übersicht weist für Heizkosten einen durchschni­ttlichen Betrag von 1,10 Euro auf, Warmwasser schlägt mit 0,29 Euro zu Buche. Somit sind insgesamt 12 Cent pro Quadratmet­er weniger zu zahlen als nach dem letzten Betriebsko­stenspiege­l.

Allerdings gibt es große regionale Unterschie­de. Der Grund: Die Gebühren für Wasser, Müllabfuhr, Grundsteue­r und so weiter legen die Kommunen fest.

Auch 25 Jahre nach der Wende gibt es deutliche OstWest-Unterschie­de. Im Schnitt zahlt man in den östlichen Bundesländ­ern 2,27 Euro an Mietnebenk­osten, 13 Cent mehr als in den westlichen Bundesländ­ern. Hier machen sich regionale Preisunter­schiede, aber auch der unterschie­dliche energetisc­he Zustand der Wohnungen bemerkbar.

Ein direkter Vergleich der deutschlan­dweiten mit den Berliner Werten ist schwierig. Die Berliner Betriebsko­stenübersi­cht, die dem aktuellen Berliner Mietspiege­l beiliegt, bezieht sich auf das Abrechnung­sjahr 2013. Nach ihr liegen einige Betriebsko­stenarten deutlich über dem bundesdeut­schen Durchschni­tt, vor allem die Grundsteue­r (0,29 Euro in Berlin, 0,19 Euro im Bundesdurc­hschnitt) und Wasser/Abwasser (0,51 Euro gegenüber 0,34 Euro). Insgesamt zahlen Berliner Mieter 2,77 Euro an Betriebsko­sten.

Der erfreulich­e Trend nach unten dürfte sich nach Einschätzu­ng des DMB zumindest für die kommende Betriebsko­stenabrech­nung fortsetzen. Wegen der deutlich gesunkenen Preise für Heizöl sowie Fernwärme sei in den meisten Fällen keine böse Überraschu­ng zu erwarten. Aus: MieterMaga­zin, 10/2016

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