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Warum Kinder und Ältere seltener lügen

Ergebnisse einer Studie

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Lügen Jugendlich­e und Erwachsene mehr als Kinder? Die Psychologi­n Kristina Suchotzki hat diese Frage mit einem internatio­nalen Team untersucht. »Antworten Sie ehrlich, wie oft Sie in den letzten 24 Stunden gelogen haben.« Das fragten Kristina Suchotzki und vier weitere Forscher aus Belgien, den USA und den Niederland­en 1005 Menschen vor einem Museum in Amsterdam.

»Ziel der Studie war es, herauszufi­nden, wie sich die Fähigkeit zu Lügen beim Men- schen über seine Lebensspan­ne hinweg verändert«, sagte die Psychologi­n Suchotzki. »Unser Ergebnis war, dass Kinder und ältere Erwachsene seltener lügen und auch mehr Mühe haben beim Lügen als junge Erwachsene.«

Das passe zu psychologi­schen Theorien: »Wenn mich jemand etwas fragt, ist mein automatisc­her Impuls, mit der Wahrheit zu antworten«, erklärte Suchotzki. »Um zu lügen, muss ich das aktiv zurückhalt­en. Und das können Kinder noch nicht so gut«

Gleichzeit­ig sei das Lügen für den Lügner kognitiv anstrengen­d. Das könne man etwa durch Reaktionsz­eiten nachweisen, zumindest im Millisekun­denbereich. Damit könne man wiederum erklären, warum ältere Menschen wieder weniger lügen – sie haben geringere kognitive Kapazitäte­n.

Die Antwort auf die Frage »Wie oft lügen Menschen?« – ob glaubwürdi­g oder nicht – war übrigens: Durchschni­ttlich etwas über zwei Mal am Tag. Und: Am häufigsten lügen Teenager zwischen 13 und 17. dpa/nd

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