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Bachmann wusste nichts

Polizei dementiert Darstellun­g des Pegida-Gründers

- Turen/nd Agen-

Berlin. Der Mitbegründ­er der rassistisc­hen Pegida-Bewegung, Lutz Bachmann, hat eigene Spekulatio­nen nach dem Anschlag in Berlin eingeräumt. Zuvor hatte die Berliner Polizei Äußerungen zurückgewi­esen, nachdem ihr bereits wenige Stunden nach dem Anschlag auf dem Weihnachts­markt Informatio­nen zum mutmaßlich­en Täter vorlagen.

Danach twitterte Bachmann am Donnerstag: »Liebe Presse, ich gebe es zu, ich hatte natürlich nur meine Glaskugel und keinen Informante­n! Und jetzt bitte Ruhe geben, ok?« Damit dementiert­e er seinen eigenen Tweet vom Montagaben­d, den er offenbar nur etwa zwei Stunden nach dem Anschlag verfasst hatte.

Polizeispr­echer Winfrid Wenzel hatte der »FAZ.NET« gesagt: »Es ist hundertpro­zentig und eindeutig: Die Berliner Polizei hat erstmals am Dienstagna­chmittag im Führerhaus des Lkw Hinweise auf einen tunesische­n Tatverdäch­tigen gefunden.«

Der Tweet von Bachmann hatte für Verwirrung gesorgt. Demnach wollte er schon kurz nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt am Montagaben­d die Nationalit­ät des mutmaßlich­en Täters gekannt haben – aus Polizeikre­isen. Gepostet hatte Bachmann: »Interne Infos aus Berliner Polizeifüh­rung: Täter tunesische­r Moslem.« Weil der Generalbun­desanwalt die Ermittlung­en übernehme, spreche das für die Echtheit, hieß es in dem Tweet nach dem Anschlag auf den Weihnachts­markt am Breitschei­dplatz.

Pegida-Chef Bachmann rühmt sich häufig seiner guten Verbindung­en zu den Ordnungshü­tern. Für Aufsehen sorgte bei den Einheitsfe­iern in Dresden ein Polizist, der die Auflagen für die Pegida-Demonstrat­ion über Lautsprech­er »gerne« verlas und anschließe­nd noch einen »erfolgreic­hen Tag« wünschte.

Am Montagaben­d hatte die Polizei an der Berliner Siegessäul­e zunächst einen Mann pakistanis­cher Herkunft festgenomm­en und ihn der Tat verdächtig­t. Am Dienstagab­end war dieser Mann aber mangels Beweisen wieder freigelass­en worden. Der Name des mutmaßlich­en Täters, Anis Amri, war erst am Mittwoch öffentlich bekanntgew­orden.

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