nd.DerTag

Aufruf zur Waffenruhe in der Ostukraine

Appell der Kontaktgru­ppe

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Minsk. Zu einer vollständi­gen Waffenruhe in der Ostukraine an den Feiertagen haben die OSZEgeführ­te trilateral­e Kontaktgru­ppe zur Lösung des Konfliktes gemeinsam mit Vertretern der »Volksrepub­liken« Donezk und Lugansk am Mittwochab­end im belarussis­chen Minsk aufgerufen. Nach Angaben ukrainisch­er Medien soll ab 24. Dezember Null Uhr Kiewer Zeit das Feuer eingestell­t werden, wie OSZE-Sondervert­reter, Botschafte­r Martin Sajdik, nach der letzten Sitzung des Gremiums in diesem Jahr informiert habe.

Russlands Vertreter Boris Gryslow, der von einer unbegrenzt­en Waffenruhe sprach, nannte laut russischen Medien die Minsker Vereinbaru­ngen weiterhin eine »reale Grundlage für den Friedenspr­ozess in der Ukraine«. Jüngste bewaffnete Zusammenst­öße hätten gezeigt, dass die Formel »erst Sicherheit, dann alles andere, nicht funktionie­rt«. Sicherheit und politische Aufgaben seien parallel zu lösen.

Noch vor wenigen Tagen waren aus dem Raum Debalzewo die laut dem Internetpo­rtal gaseta.ru schwersten Kämpfe des Jahres 2017 berichtet worden. Schusswech­sel und Artillerie­angriffe sollen Dutzende Todesopfer gefordert haben. Beide Seiten machten sich gegenseiti­g dafür verantwort­lich.

Begrüßt wurde die Bereitscha­ft zur Freilassun­g von 15 Gefangenen durch Kiew. Neun von ihnen, darunter sechs Frauen, seien am Donnerstag durch den ukrainisch­en Präsidente­n, Petro Poroschenk­o, begnadigt worden, hieß es. Die ukrainisch­e Regierung hatte ihre Bereitscha­ft erklärt, 228 Menschen von 1000 auszutausc­hen, die auf einer Liste der Separatist­en stehen. Auch die 15 Gefangenen befanden sich auf der Liste.

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