Am Boden keine Entspannung
Berlins Flughäfen feiern einen Passagierrekord nach dem anderen, und man fragt sich, warum den Verantwortlichen dabei nicht angst und bange wird. Wenn das Jahr endet, werden erstmals deutlich mehr als 30 Millionen Fluggäste abgefertigt worden sein. Damit sind die Destinationen Tegel und Schönefeld im Inund Ausland derart gefragt, dass beide Alt-Flughäfen ihre Kapazitätsgrenzen, für die sie einst konzipiert wurden, längst dramatisch überschritten haben.
Dass die Stadt darüber staunt und sogar stolz darauf ist, lässt sich aber nur damit erklären, dass man dort einzig auf den anhaltenden Berlin-Hype und die Übernachtungszahlen gut betuchter Touristen schaut. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch jene Provisorien, die die Airports bisher am Laufen halten, nicht mehr ausreichen. Bis am Ende schrumpfende Sicherheitsreserven ein sicheres Starten und Landen, eine gefahrlose Abfertigung nicht mehr gestatten.
Aberwitzig ist, dass in absehbarer Zukunft kein Ausweg aus dieser Misere erkennbar ist: Der neue Flughafen BER ist vermutlich wirklich bald fertig, dann schließen die alten. Als SingleAirport ist er für 27 Millionen Passagiere im Jahr geplant. Schon vor der Eröffnung sprengt der Neubau seine Kapazitätsgrenzen. Mit Provisorien kaschiert das Flughafenmanagement schon jetzt die Not. Die Nachrüstung, so viel ist klar, wird Jahre dauern.