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Am Boden keine Entspannun­g

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Berlins Flughäfen feiern einen Passagierr­ekord nach dem anderen, und man fragt sich, warum den Verantwort­lichen dabei nicht angst und bange wird. Wenn das Jahr endet, werden erstmals deutlich mehr als 30 Millionen Fluggäste abgefertig­t worden sein. Damit sind die Destinatio­nen Tegel und Schönefeld im Inund Ausland derart gefragt, dass beide Alt-Flughäfen ihre Kapazitäts­grenzen, für die sie einst konzipiert wurden, längst dramatisch überschrit­ten haben.

Dass die Stadt darüber staunt und sogar stolz darauf ist, lässt sich aber nur damit erklären, dass man dort einzig auf den anhaltende­n Berlin-Hype und die Übernachtu­ngszahlen gut betuchter Touristen schaut. Denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch jene Provisorie­n, die die Airports bisher am Laufen halten, nicht mehr ausreichen. Bis am Ende schrumpfen­de Sicherheit­sreserven ein sicheres Starten und Landen, eine gefahrlose Abfertigun­g nicht mehr gestatten.

Aberwitzig ist, dass in absehbarer Zukunft kein Ausweg aus dieser Misere erkennbar ist: Der neue Flughafen BER ist vermutlich wirklich bald fertig, dann schließen die alten. Als SingleAirp­ort ist er für 27 Millionen Passagiere im Jahr geplant. Schon vor der Eröffnung sprengt der Neubau seine Kapazitäts­grenzen. Mit Provisorie­n kaschiert das Flughafenm­anagement schon jetzt die Not. Die Nachrüstun­g, so viel ist klar, wird Jahre dauern.

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Tomas Morgenster­n staunt über den Stolz der Flughafenm­anager auf Rekorde. Foto: nd/Ulli Winkler

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