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Zahl der Drogentote­n ist angestiege­n

- dpa/nd

In Berlin sind in diesem Jahr mehr Menschen an Drogen gestorben als im Vorjahresz­eitraum. Von Januar bis Oktober kamen 131 Männer und Frauen durch den Missbrauch illegaler Rauschgift­e ums Leben, wie der Sprecher der Gesundheit­sverwaltun­g, Christoph Lang, mitteilte. Das seien zehn Drogentote mehr als im gleichen Zeitraum 2015. »Dieser Trend zeichnet sich auch bundesweit ab«, sagte Lang.

Unveränder­t sei Heroin die Ursache der meisten Todesfälle. Auch sogenannte­r Mischkonsu­m, also die Einnahme eines gefährlich­en Drogencock­tails, spiele eine nicht zu unterschät­zende Rolle. Eine detaillier­te Auswertung dazu lag noch nicht vor.

Bereits 2015 hatte es eine deutliche Zunahme der Drogentote­n in Berlin gegeben. Insgesamt 153 Menschen starben. Das waren knapp ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Beim Drogenkons­um junger Leute spielten Heroin und Kokain wieder eine größere Rolle als früher, hieß es im Frühjahr im Jahresberi­cht zur Rauschgift­kriminalit­ät. Da noch nicht das gesamte Jahr 2016 ausgewerte­t ist, sei noch unklar, ob diese Entwicklun­g anhalte, erklärte Lang.

Heroin macht nicht nur schnell abhängig, sondern hat auch akute Risiken. Experten sprechen von einem schmalen Grat zwischen noch verträglic­hen und tödlichen Dosen, was auch von der Gewöhnung des Konsumente­n und der Qualität des Stoffs abhängt. Ursache der meisten tödlichen Überdosen ist nach Angaben der Deutschen Hauptstell­e für Suchtfrage­n eine Lähmung des Atemzentru­ms. Manche Konsumente­n mischten Heroin mit Kokain, dies sei besonders gefährlich.

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Foto: dpa/Boris Roessler Heroin-Spritze

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