Diekmann-Aus!
Riesen-Wirbel um »Bild«-Chefredakteur Kai Diekmann (52): Er hört bei der Axel Springer SE auf und wird jetzt irgendwas anderes. Damit hätte niemand gerechnet! Am 31. Dezember war der Abschied bei »Bild«. Es war herzergreifend. Auf Seite 1 der Ausgabe vom 31. Dezember sieht man ein Foto von seiner Abtritts-Ansprache: Die Untergebenen sind ergriffen. Es ist eine Niedergeschlagenheit in ihren Gesichtern, die man sonst nur bei Begräbnissen nordkoreanischer Staatsoberhäupter zu sehen bekommt. Diekmann verneigt sich vor seinen subalternen Mitarbeitern vor seiner Lebensleistung. Mit Traurig-Tränen in den Augen applaudiert die Redaktion. Franz Josef Wagner ist nicht zu sehen. Er weint wahrscheinlich vom heimischen Bett aus, neben das er sich einen Kotz-Kübel und Aspirin gestellt hat.
Kai Diekmann hat viel für »Bild« getan. Er war es, der die Zeitung von der feingeistigen Hetzschrift zum Volksblatt umbaute. Auch sonst hat er sehr viel für das Blatt und unser Land getan. Dicktuer-Diekmann schoss sogar Penner-Präsident Wulff mit dem Rubikon-Rums ab! Er segnete jede Zeile ab und gab sein OberOkay für jede mit Halb-Steifen geschriebene Vögel-Vergewaltigungsgeschichte! Kai erfand extra für seine Zeitung Wörter in rekordgroßen Verrücktmaßen! Er fand Guttenberg gutt, war Papst und hielt sich geiler als sein Schatten. Aber Kai! Warum jetzt das dieke Ende, Mann?
Es wird gemunkelt, der Ex-»Bild«Chef könnte zu Facebook gehen, um Mark Zuckerberg das Leben zu versüßen. Sind Diekmann und der Facebook-Boss im Arbeitsglück? Das ist nicht ausgeschlossen. Fakt ist: Kai Diekmann war lange im Silicon Valley. Er kennt sich aus mit Clouds, Mäusen und den Volkscomputern von Aldi. Aber warum braucht ihn Zuckerberg? Die Antwort: Facebook ist in den letzten Monaten stark in die Kritik geraten. Dort gibt es nämlich viele Fake-News, aber überhaupt keine nackten Frauenbrüste. Kai Diekmann könnte durch seine Erfahrungen bei der Axel Springer SE dabei helfen, die richtige Balance zu finden.
Oder macht er doch eine Pause? Aus dem Umfeld der Lombardi-Berichterstattungs-Legende und Alliterations-Atze ist zu hören, dass er vorgesorgt hat. Seit 2013 verzichtete er auf sein geliebtes Haargel. Dadurch hat er enorme Vorräte angespart, die er in Potsdam lagert, das er sich für diesen Zweck eigens gekauft hat. Morgens hat Diekmann es sich zur Gewohnheit gemacht, in einen Pool aus Glibber zu springen. Anschließend wälzt er die Gattin darin, bis sie komplett eingefettet ist und ölt mit ihr die quietschende Matratze. Dann macht er Frau Diekmann zur Quiekfrau. So kann man auch den Lebensabend quietschvergnügt genießen!
Oder er geht wieder zur Armee. Als Reserveoffizier der Bundeswehr ist er schließlich die eiserne Reserve unseres Landes. Eine Stimmungskanone ist er allemal! Bei der Bundeswehr könnte er weiter gegen die Richtigen schießen. Ganz genau so, wie er es bei »Bild« tat. Oder sind das alles Kaine Optionen für Diekmann? Macht er vielleicht etwas, womit niemand rechnet? Schreibt er einen fünftausendseitigen Gesellschaftsroman über eine alte Verlegerfamilie mit dem Arbeitstitel »Die Springers«, in der der Untergang eines alten Geschlechts nachgezeichnet wird? Ein Sittengemälde unserer Zeit, in dem die Witwe des Firmengründers den Vorstandsvorsitzenden ihres Konzerns verführt und dann einen sehr fähigen und attraktiven jungen Mann einstellt, der die Geschicke ihrer größten Zeitung leitet, damit die beiden sich ungestört vergnügen können?
Wir dürfen auf jeden Fall weiter gespannt bleiben. Aber wenn Sie Kai Diekmann irgendwo sehen, dann können Sie als nd-Leserreporter ein paar schöne Aufnahmen von ihm machen. Egal ob lustig, spektakulär, spannend oder verstörend – die ndRedaktion will IHR exklusives Foto und zahlt bei Abdruck bis zu 2,50 Euro. Viel Spaß bei der Recherche!