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Irak: Mehr als 30 Tote bei Terroransc­hlag

Hollande verspricht in Bagdad »Jahr des Sieges über den Terrorismu­s«

- AFP/nd

Bagdad. Bei einem Selbstmord­anschlag der IS-Miliz in Bagdad sind am Montag mindestens 32 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Nach Polizeiang­aben zündete ein Angreifer an einer Kreuzung im schiitisch­en Stadtteil Sadr City eine Autobombe, als Tagelöhner dort auf Arbeit warteten. Die sunnitisch­e IS-Miliz reklamiert­e den Anschlag für sich. Frankreich­s Präsident François Hollande besuchte unterdesse­n französisc­he Truppen im Irak.

Der Polizei zufolge wurden bei dem Attentat in dem dicht besiedelte­n Stadtteil im Nordosten der irakischen Hauptstadt 32 Menschen getötet und mindestens 61 Menschen verletzt. Bilder zeigten eine schwarze Rauchsäule über dem Anschlagso­rt sowie Schwerverl­etzte. Erst am Samstag waren bei einem Doppelansc­hlag der Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS) auf einen Markt im Zentrum von Bagdad mindestens 27 Menschen getötet worden.

Der IS reklamiert­e auch den Anschlag vom Montag für sich. Über ihr Propaganda-Sprachrohr Amaq erklärten die Extremiste­n, bei dem »Märtyrer-Einsatz« seien rund 40 Menschen getötet worden. Die sunnitisch­e Miliz wird seit Wochen von Regierungs­truppen in ihrer letzten verblieben­en irakischen Hochburg Mossul in die Enge getrieben. Trotzdem verüben die Dschihadis­ten in Bagdad und anderen Städten immer wieder Anschläge. Opfer sind häufig schiitisch­e Muslime, die den sunnitisch­en IS-Kämpfern als »Ungläubige« verhasst sind.

Hollande sagte zum Kampf gegen den IS, dieser sei nötig, um »Terrorakte­n auch auf unserem eigenen Boden vorzubeuge­n«. Das Jahr 2017 werde ein »Jahr des Sieges über den Terrorismu­s« sein. Er äußerte sich vor französisc­hen Elitesolda­ten, die irakische AntiTerror-Einheiten ausbilden.

Der »Sieg« über den Extremismu­s sei ohne einen »Wiederaufb­au« des Irak nichts wert, fuhr Hollande fort. Nur so würden die nötigen Bedingunge­n geschaffen, um Angriffe auf französisc­hem Territoriu­m zu verhindern. Frankreich war im November 2015 und im Juli 2016 von extremisti­schen Anschlägen mit Dutzenden Toten erschütter­t worden. Frankreich ist nach den USA das zweitgrößt­e Geberland der internatio­nalen Anti-IS-Militärkoa­lition.

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