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Wo Schulen zu Baustellen werden

Thüringen treibt sein Sanierungs­programm voran

- Dpa/nd

Erfurrt. Thüringen will in den nächsten Monaten mit einem millionens­chweren Programm weitere Schulen auf Vordermann bringen. Nach Angaben des Bauministe­riums sollen 2017 zwölf Schulen saniert, erweitert oder barrierefr­ei werden. »Den großen Sanierungs­stau an den Thüringer Schulen lösen wir schrittwei­se«, sagte die zuständige Ministerin Birgit Keller (LINKE) der dpa. Die Nachfrage nach Geld vom Land als Unterstütz­ung für Bauprojekt­e sei groß gewesen. Im Landeshaus­halt sind dafür laut Ministeriu­m mehr als 34 Millionen Euro eingeplant.

Für 2017 seien 51 Vorhaben von den Landkreise­n und kreisfreie­n Städten angemeldet worden. Hätte das Land alle Forderunge­n erfüllen wollen, müsste es den Angaben nach rund 135 Millionen Euro ausgeben – mehr als im Etat vorgesehen. In Abstimmung mit dem Bildungsmi­nisterium seien acht staatliche Schulen und vier Einrichtun­gen in freier Trägerscha­ft ausgewählt worden. »Gut lernen können Schüler nur in angemessen­en Räumen und Gebäuden«, sagte die Ministerin. Auch aus energetisc­hen Gründen sei eine Sanierung vieler Schulen dringend notwendig.

Demnach sollen in diesem Jahr die Grundschul­en in Brotterode (Kreis Schmalkald­en-Meiningen) und in Ronneburg (Kreis Greiz) saniert werden. Komplexere Arbeiten stehen beim Humboldt-Gymnasium in Nordhausen und Ernestinum-Gymnasium in Gotha an. Handwerker werden auch an der Gemeinscha­ftsschule am Nordpark in Erfurt erwartet. Zudem soll der Grund- und Regelschul­standort in Eisfeld (Kreis Hildburgha­usen) modernisie­rt werden. Ein Gymnasium in Saalfeld bekommt eine neue Zweifelder­sporthalle.

Auch bei Schulen in freier Trägerscha­ft sei das Interesse an Geld für Sanierunge­n und andere Maßnahmen groß gewesen, hieß es. Zehn Vorhaben sind den Angaben nach angemeldet worden, vier wurden ausgewählt. Der Bedarf liege bei bis zu 1,4 Millionen Euro. Die staatliche­n Schulen erhalten jeweils zwischen zwei und sechs Millionen Euro vom Land.

2015 waren die ersten vier Schulen aus dem Landesprog­ramm mit rund neun Millionen Euro gefördert worden. Im vergangene­n Jahr gab es Geld für 14 staatliche Schulen mit einem Volumen von 29 Millionen Euro. Für drei freie Schulen gab das Land etwa drei Millionen Euro aus.

Die Landesregi­erung will mit 150 Millionen Euro den Investitio­nsstau an Schulen anpacken. Das Geld stehe bis 2019 zusätzlich zu bestehende­n Förderprog­rammen bereit, so Keller. Nach früherer Einschätzu­ng der Landeselte­rnvertretu­ng werden an den Schulen im Land 400 Millionen Euro für überfällig­e Sanierunge­n gebraucht. Die Elternvert­reter beklagen immer wieder, dass die Programme nicht ausreichte­n.

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