Mit Waffen löst man keine Probleme
Fast täglich wird über Rüstungen, Kriege und ebenso über Entwicklungshilfe für die am wenigsten entwickelten, vor allem afrikanische Staaten, und über Flüchtlinge berichtet. Es geht nicht nur um die immer wieder beschriebene Kluft zwischen Kriegs- und Entwicklungsetat. Alle sprechen darüber, alle wissen es, dass militärische Optionen keine Entwicklung bedeuten. Das haben die Kriegseinsätze in Afghanistan, Irak und anderswo bewiesen.
Entwicklungshilfe Minister Gerd Müller sagte es kürzlich sehr deutlich: »Unser Problem in Deutschland und Europa ist doch, dass wir so stark auf uns selbst fixiert sind und Afrika jahrzehntelang nicht im Fokus war, außer in der Weise, dass wir Menschen und Ressourcen dort ausgebeutet haben, um Wertschöpfung in Europa zu erzielen.« Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn immer mehr Flüchtlinge aus Afrika nach Europa kommen.
Auch in Entwicklungsländern muss der Lebensstandard der Bevölkerung gehoben, das Bildungs- und Gesundheitssystem gefördert und besonders die Arbeitslosigkeit stark verringert werden. Alle politisch führenden Kräfte wissen, dass die Exporte von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen in die Entwick- lungsländer, vor allem nach Afrika, dort keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Dennoch werden die außereuropäischen Märkte mit Billigwaren überschwemmt und dazu noch aus den Kassen der EU gefördert.
Warum wird immer mehr Geld für den Militärhaushalt bereitgestellt? Wo soll das hinführen, wenn immer mehr Gelder für Rüstung ausgegeben werden. Rüstung dient in keinem Falle der Entwicklung, auch wenn in Entwicklungsländern Soldaten vor Ort ausbildet und mit der deutschen Waffentechnik vertraut gemacht werden. Damit löst man kein terroristisches, erst recht nicht die religiösen und ökonomischen Probleme. Achim Reichardt, Rangsdorf