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Höcke in Buchenwald ausgeladen

AfD-Chefin Petry spricht von Imageschad­en

- Agenturen/nd

Weimar. Der thüringisc­he AfDVorsitz­ende Björn Höcke ist für die am Freitag im ehemaligen KZ Buchenwald bei Weimar geplante Gedenkvera­nstaltung zur unerwünsch­ten Person erklärt worden. Um ein angemessen­es Gedenken an die Opfer des Nationalso­zialismus zu ermögliche­n, habe die Stiftung Buchenwald und Mittelbau-Dora Höcke schriftlic­h mitgeteilt, dass er beim gemeinsame­n Gedenken des Landtags und ehemaliger Häftlinge auf dem Appellplat­z nicht willkommen sei. Bei Ort und Zeitpunkt des Gedenkens handele es sich um zentrale Bestandtei­le eines öffentlich­en Erinnerns, das der AfD-Politiker bei seiner Rede am 17. Januar in Dresden als »dämliche Bewältigun­gspolitik«, die eine »erinnerung­spolitisch­e Wende um 180 Grad« erfordere, diffamiert habe, begründete die Stiftung diesen Schritt. Trotz dieser Ausladung will Höcke aber dennoch an der Veranstalt­ung teilnehmen. In einem Brief an die Stiftung schrieb der Rechtspopu­list: »Es steht Ihnen schlicht nicht zu, zu entscheide­n, wer für ein Verfassung­sorgan an dieser offizielle­n Gedenkvera­nstaltung teilnimmt und wer nicht.«

Auch innerhalb der Partei steht Höcke weiterhin in der Kritik. AfDChefin Frauke Petry stellte in einem Schreiben an die Mitglieder fest, dass die Partei nach Höckes Auftritten »dutzende Veranstalt­ungsorte, Unterstütz­er und Spender verloren« habe.

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