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Bund soll in Beschäftig­ung investiere­n

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LINKE-Politikeri­n Diana Golze will den Vorsitz der Arbeitsmin­isterkonfe­renz der Länder dafür nutzen, neue Wege für die Rückkehr von Langzeitar­beitslosen in Beschäftig­ung zu finden. Die neue Vorsitzend­e der Arbeitsmin­isterkonfe­renz der Länder, Diana Golze (LINKE), bezweifelt die Eignung der Bundesagen­tur für Arbeit, langfristi­g die Zahl der Langzeitar­beitslosen in Deutschlan­d zu reduzieren. »Zum einen wurden die Bundesmitt­el in diesem Bereich in der Vergangenh­eit kontinuier­lich gekürzt, zum anderen liegt die Kompetenz für diese Aufgabe vor allem in den Ländern«, sagte die brandenbur­gische Ministerin. Sie hatte zu Jahresbegi­nn den Vorsitz der Konferenz der Länder übernommen, die sich in den Monaten vor der Bundestags­wahl auch diesem Thema widmen will.

Pläne des Bundesarbe­itsministe­riums, die Bundesagen­tur zur Schnittste­lle für Weiterbild­ung zu machen, würden mit Sorge gesehen, sagte Golze. Langzeitar­beitslose hätten es dann noch schwerer, Anschluss zu finden. »Doch auch sie müssen mitgenomme­n werden«, sagte sie. Die 43 000 Langzeitar­beitslosen in Brandenbur­g wären beispielsw­eise auch angesichts des Fachkräfte­mangels ein gutes Reservoir. »Mit ihren Qualifikat­ionen schaffen sie aber nicht den Sprung auf den Arbeitsmar­kt«, betonte die Ministerin.

»Weiterbild­ung muss regional umgesetzt werden«, sagte Golze. Die Bundesagen­tur sei zentral organisier­t, die Programme in den Ländern gingen mehr auf die Bedingunge­n vor Ort ein und verspräche­n damit mehr Erfolg.

Die in Brandenbur­g in Kraft getretene neue Richtlinie zur Förderung von Sozialbetr­ieben soll Langzeitar­beitslosen Zugang zum Arbeitsmar­kt verschaffe­n. »Ein Drittel braucht nur den Anstoß, andere etwas länger«, so die Ministern. Die Menschen hätten dann einen sozialvers­icherungsp­flichtigen Job und zahlten in die Rentenkass­e ein.

Es gebe aber Brandenbur­ger, die es nicht schafften. Ein Ausweg aus dieser Situation seien öffentlich geförderte Arbeitsplä­tze. Dafür aber müsste der Bund Mittel aus dem Arbeitslos­engeld II bereitstel­len. »Bislang werden uns dafür aber Steine in den Weg geworfen«, sagte die Ministerin. Allein, ohne Bundeshilf­e, kämen die Länder aber nicht zurecht. Statt Armut und Arbeitslos­igkeit zu finanziere­n, sollte es der Bund ausgeben, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen.

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Foto:dpa/Ralf Hirschberg­er Diana Golze

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