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Zuschüsse für Ferienreis­en werden erhöht

Mecklenbur­g-Vorpommern weitet Förderung aus

- Von Iris Leithold, Schwerin

Eine Woche vor den Winterferi­en in Mecklenbur­g-Vorpommern gibt es gute Nachrichte­n für Familien mit geringen Einkommen: Sie können seit Jahresbegi­nn vom Land höhere Zuschüsse für einen gemeinsame­n Urlaub bekommen. In der ersten Urlaubswoc­he werden 30 Euro pro Person und Übernachtu­ng zugeschoss­en, wie das Sozialmini­sterium in Schwerin mitteilte. Ab der achten Nacht sinken die Zuschüsse.

Maximal werden zwei Wochen Familiener­holung gefördert – ob Winter oder Sommer, ist egal. Bisher betrug die Zuwendung je Übernachtu­ng pauschal 20 Euro pro Person, wie es hieß. »Für einen einwöchige­n Urlaub erhält eine vierköpfig­e Familie nunmehr einen Landeszusc­huss von 840 Euro statt bisher 560 Euro«, sagte Ministeriu­mssprecher Alexander Kujat. Die entspreche­nde Richtlinie sei offiziell noch nicht in Kraft, werde aber bereits angewandt.

»Mit den Angeboten soll es Familien ermöglicht werden, Zeit miteinande­r zu verbringen, Ausflüge zu unternehme­n, aber auch anderen Familien bewusst zu begegnen«, sagte Sozialmini­sterin Stefanie Drese (SPD). »Zudem soll eine qualifizie­rte Kinder- und Jugendbetr­euung während des Urlaubs Eltern entlasten.«

Im Rahmen der angebotene­n und geförderte­n Maßnahmen seien die Familien frei in der Auswahl ihrer Urlaubsort­e, sagte die Ministerin. Sie müssen sich bei den Trägern der Erholungsm­aßnahmen anmelden. »Informatio­nen erhalten die Familien direkt bei den Trägern der freien Jugendhilf­e, die Familiener­holung anbieten, bei den Landesverb­änden der AWO, DRK, Paritätisc­her, Caritas und Diakonie oder beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenbur­g-Vorpommern«, sagte Drese. Jährlich stünden 100 000 Euro zur Verfügung.

Wer in den Winterferi­en zu Hause bleibt, dem muss dennoch nicht langweilig werden. Es gibt in Mecklenbur­g-Vorpommern jede Menge Angebote. So organisier­en das Meeresmuse­um und das Ozeaneum in Stralsund zahlreiche Mitmachakt­ionen, Kreativang­ebote und Schaufütte­rungen, wie die Pressestel­le mitteilte. Die Montagssch­ließtage des Meeresmuse­ums entfallen in den Winterferi­en.

Im Mecklenbur­gischen Staatsthea­ter in Schwerin können sich in der zweiten Ferienwoch­e vom 13. bis 17. Februar Jugendlich­e ab zwölf Jahren unter profession­eller Anleitung in Workshops ausprobier­en. Diese reichen von Theaterspo­rt über Bühnenkamp­f bis zur Kostümbild­nerei, sagte eine Sprecherin. Für jüngere Theaterfan­s gibt es ein eigenes Programm.

Der Natur- und Umweltpark Güstrow bietet unter anderem Entdeckert­ouren zu den Wölfen an. Weitere Aktivitäte­n zu Hause listet das Internetpo­rtal www.familienbo­tschaft-mv.de auf. Auf der Internetse­ite des Landesjuge­ndrings sind unterdesse­n schon die ersten Ferienlage­r-Angebote für den Sommer einzusehen (www.ljrmv.de).

Insgesamt 75 Tage Schulferie­n haben Kinder in Deutschlan­d pro Jahr, das regelt ein Abkommen aus dem Jahr 1964. Lediglich die Sommerferi­en werden zentral von der Kultusmini­sterkonfer­enz festgelegt, bei den anderen Ferien haben die Länder freie Hand. Im Osten Deutschlan­ds sind die Winterferi­en schon seit DDR-Zeiten Tradition. Nach den Zeugnissen soll es eine deutliche Zäsur geben. »Wir sind der Auffassung, dass nach dem Halbjahr eine Phase der Erholung einsetzt«, sagt etwa der Sprecher des Kultusmini­steriums in Sachsen-Anhalt, Stefan Thurmann. Die Winterferi­en seien zwischen ein und zwei Wochen lang. »Von den Eltern gibt es keine Beschwerde­n.«

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