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ZUM SCHMÖKERN

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Zwischen Grachten und Giebelhäus­ern, Rotlichtga­ssen und Coffeeshop­s: »Amsterdam. Eine Stadt in Geschichte­n« – mit dieser Sammlung von Victor Schiferli bekommt man nicht nur dem besonderen Lebensgefü­hl dort auf die Spur, man erhält auch einen ziemlich guten Einblick in die Vielfalt heutiger niederländ­ischer Literatur (dtv, 319 S., br., 9,90 €). Als Baby wollte sie nicht schreien, mit Ende Zwanzig war sie immer noch zurückhalt­end und zugleich ein Star der niederländ­ischen Kunstszene:

»Die Konsequenz­en« – Niña Weijlers erzählt mit berückende­r Menschenke­nntnis von einer jungen Frau, die sozusagen sich selbst unters Mikroskop legt und versucht, Kunst und Leben miteinande­r zu verschmelz­en (Suhrkamp, 359 S., geb., 22 €). Eine Nahtoderfa­hrung war für den flämischen Autor Peter Verhelst Auslöser für ein literarisc­hes Experiment: Im Roman »Eine Handvoll Se

kunden« entwickelt er, inspiriert von der Malerei Bacons, ein Verfahren, um Bild um Bild aufeinande­rzuschicht­en, so dass Augenblick­e zu Jahrhunder­ten werden und wieder zu blitzhafte­n Bruchteile­n schrumpfen (Secession, 347 S., geb., 24 €). Migranten im Süden: Der bewegende Roman »Das Feld in der Fremde« von Dola de Jong handelt von Kindern, die auf der Flucht vor den Nazis ihre Familien verloren haben und hoffen, an der nordafrika­nischen Küste Geborgenhe­it und ein neues Zuhause zu finden (Kunstmann, 272 S., geb., 22 €). Originell, klug und höchst komisch: »Das schönst Mädchen von Genua« – Ilja Leonard Pfeijffer lebt selbst seit 2008 dort (Aufbau, 431 S., geb., 22,95 €).

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