37 Firmen ins Land gelockt
Zukunftsagentur zieht Bilanz und führt ab April den Namen Wirtschaftsforderung
Mit Hilfe der Zukunftsagentur sind in Brandenburg im vergangenen Jahr 3543 Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert worden. Das ist eins der besten Ergebnisse der Wirtschaftsfördergesellschaft. Jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB) hat am Montag ihre letzte Jahresbilanz gezogen. Vom 10. April an wird sie Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) heißen. Es handelt sich um eine Rückbenennung. Man wolle für mehr Klarheit bei möglichen Kunden sorgen, heißt es. Es gibt künftig auch einen Namenszusatz, neudeutsch als Claim bezeichnet. Er lautet: »Standort. Unternehmen. Menschen.« Zeitgleich wird die Zentrale der Gesellschaft vom bisherigen Standort in Potsdam-Babelsberg in die Potsdamer Innenstadt umziehen.
An der Aufgabe ändert sich im Prinzip nichts. Im Auftrag des Landes sollen Investoren abgelockt, innovative Produkte und Dienstleistungen gefördert und Arbeitsplätze geschaffen beziehungsweise gesichert werden.
Mit der neuen, »selbsterklärenden« Bezeichnung und mit ihren Servicepaketen könne die Wirtschaftsförderung »noch schlagkräftiger und kundennäher« für Investoren, ansässige Unternehmen und Gründer arbeiten, meinte Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD). Als Gerber am Montag von einem Abschied sprach, war es dem ZAB-Geschäftsführer Steffen Kammradt nicht recht. »Abschied ist blöd«, erklärte Kammradt unumwunden. Schließlich blicke die Agentur gerade auf eines ihrer besten Jahresergebnisse zurück.
Demnach hat sie dafür gesorgt, dass 3543 Jobs entstanden sind oder erhalten werden konnten. Das ist nach eigenen Angaben eines der besten Ergebnisse in der Geschichte der 2001 gegründeten Zukunftsagentur. 2015 hatte die Agentur 3075 Arbeitsplätze abgerechnet.
»Das gute Ergebnis 2016 ist ein schöner Start für die neue Marke Wirtschaftsförderung«, freute sich Minister Gerber. »Die Gesellschaft hat im vergangenen Jahr Investitionen und Innovationen quer durch alle Regionen und Branchen Brandenburgs betreut und neue Unternehmen ins Land geholt«, sagte er. Das Investiti- onsvolumen belief sich im vergangenen Jahr auf 273 Millionen Euro. 385 Unternehmensprojekte sind betreut worden – 99 Ansiedlungen, 252 Innovationen und 34 Existenzgründun- gen. 37 Firmen konnten ins Bundesland gelockt werden. Zwölf der Investoren stammen aus dem Ausland. Dazu zählen das Schweizer Gesundheitsunternehmen Oviva und die pol- nische Maschinenbaufirma Rolbatch, die eine Produktionshalle in Eberswalde gebaut habe, wie Kammradt erläuterte.
Ein von der ZAB beratenes Unternehmen ist die ICEguerilla aus Beeskow. Dort kann man online Eis in »20 Millionen Kombinationen« bestellen, und weil das so gut läuft, plant das Unternehmen eine neue Produktionshalle. Noch immer werden die Klassiker Schoko- und Vanilleeis am liebsten gewählt, weiß der Speiseeishersteller. Aber Karamell und weiße Schokolade holen auf. Der betrieb beliefert Kunden in ganz Deutschland mit Eis in Kombinationen, die sie sich per Internet individuell zusammenstellen können. »Mit diesem Angebot sind wir einmalig in Europa«, heißt es. Versendet wird das Speiseeis in Kälteboxen, die das Unternehmen selbst entwickelte. Darin bleibt das Eis bis minus 20 Grad 55 Stunden lang frisch.