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Brief explodiert in IWF-Büro

Im Finanzmini­sterium in Berlin gefährlich­es Paket aus Athen entdeckt

- Agenturen/nd

Paris. Im Pariser Bürogebäud­e des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) ist eine Postsendun­g explodiert und hat eine Mitarbeite­rin verletzt. Es scheine sich um eine Art Feuerwerks­körper oder einen großen Böller zu handeln, sagte Polizeiprä­fekt Michel Cadot. »Das ist keine Bombe.« Das Päckchen sei beim Öffnen durch die Sekretärin explodiert, diese sei von Splittern im Gesicht getroffen worden. Ihr Leben sei aber nicht in Gefahr, es handele sich um leichtere Verletzung­en.

Frankreich­s Staatspräs­ident François Hollande stufte die Tat als »Anschlag« ein. »Wir müssen die Hintergrün­de aufklären und die Schuldigen finden«, sagte er. IWFChefin Christine Lagarde erklärte: »Ich verurteile diesen feigen Gewaltakt und bestätige die Entschloss­enheit des IWF, unsere Arbeit in Übereinsti­mmung mit unserem Mandat fortzusetz­en.« Die Organisati­on arbeite eng mit den Behörden zusammen, um den Vorfall aufzukläre­n. Woher die Sendung kam, war noch unklar.

Am Mittwoch war in der Poststelle des Berliner Bundesfina­nzminister­iums ein gefährlich­es Paket mit einem explosiven Gemisch und scharfem Zünder entdeckt worden. Das sogenannte Blitzknall­gemisch hätte laut Polizei beim Öffnen zu erhebliche­n Verletzung­en führen können.

Das Paket wurde laut griechisch­er Regierung in Athen verschickt, die griechisch­e linke Autonome Untergrund­organisati­on »Konspirati­on der Feuerzelle­n« reklamiert­e die Tat für sich. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zur Echtheit der Erklärung.

Mitglieder einer Untergrund­organisati­on mit diesem Namen hatten bereits vor Jahren mehrere Paketbombe­n darunter auch an Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und den damaligen italienisc­hen Regierungs­chef Silvio Berlusconi verschickt. Sie waren im März 2011 in Athen festgenomm­en worden. Die Organisati­on galt seither als zerschlage­n.

»Wir erwarten von den griechisch­en Behörden eine schnelle Aufklärung dieses Falls«, sagte Innenstaat­ssekretär Günter Krings (CDU) der »Rheinische­n Post«.

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