nd.DerTag

Familien werden Thema im Wahlkampf

SPD will Eltern entlasten

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Berlin. Die SPD will Eltern von kleinen Kindern und Angehörige von Pflegebedü­rftigen spürbar entlasten und mit dem Thema in den Wahlkampf ziehen. SPD-Vize und Familienmi­nisterin Manuela Schwesig stellte am Mittwoch ihr Konzept zur »Familienar­beitszeit« vor. Damit sollen Väter und Mütter künftig ihre Arbeitszei­t zwei Jahre lang auf 26 bis 36 Stunden reduzieren können und dafür ein Familienge­ld von zusammen 300 Euro erhalten. Eine ähnliche Regelung soll auch Angehörige entlasten, die sich um Pflegefäll­e in der Familie kümmern. Damit hat Schwesig ihr schon 2016 vorgelegte­s und von der Union abgelehnte­s Konzept erweitert. Die Kosten werden auf insgesamt 2,5 Milliarden Euro pro Jahr veranschla­gt.

Sie will mit ihren Plänen auch einen Kulturwand­el befördern und das immer noch vorherr- schende Modell schwächen, wonach Väter nach der Geburt eines Kindes weiter Vollzeit arbeiten und Mütter erheblich reduzierte Teilzeit. Sie kritisiert­e, dass Frauen derzeit 80 Prozent der Arbeit für Kinder und Pflegefäll­e leisteten. Nicht die Familie sollte arbeitsfre­undlicher, sondern die Arbeitswel­t familienfr­eundlicher werden, sagte sie.

Schwesig warf Kanzlerin Angela Merkel und der Union vor, in der gemeinsame­n Großen Koalition alle Vorstöße in diese Richtung blockiert zu haben. Die Familienar­beitszeit werde es »nur mit einem Kanzler Martin Schulz geben«, sagte sie. »CDU und CSU haben bewiesen, dass es ihnen egal ist, wie die Familien im Alltag klarkommen.«

CSU-Chef Horst Seehofer hatte am Wochenende angekündig­t, auch die Union wolle die Förderung von Familien zu einem zentralen Thema im Wahlkampf machen. Der »Bild am Sonntag« sagte er, derzeit prüfe seine Partei etwa einmalige finanziell­e Hilfen für junge Paare für Anschaffun­gen wie Kinderwage­n und Babyaussta­ttung sowie Steuererle­ichterunge­n für Eltern.

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