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EU beharrt auf dem Rücktritt von Assad

Syrien-Strategie grenzt sich vom neuen Kurs der USA ab

- AFP/nd

Brüssel. Die EU hält eine Lösung des Syrien-Konflikts ohne einen Rücktritt von Präsident Baschar alAssad nicht für möglich. Es könne »keinen dauerhafte­n Frieden in Syrien unter dem aktuellen Regime geben«, hieß es in einer am Montag in Luxemburg beschlosse­nen Erklärung der EU-Außenminis­ter. Damit grenzt sich die EU vom Kurs der neuen US-Regierung ab, welche den Rückzug Assads von der Macht nicht mehr als Priorität sieht.

Washington hatte den Kurswechse­l gegenüber der Politik der Vorgängerr­egierung unter Präsident Barack Obama in der vergangene­n Woche vollzogen. USAußenmin­ister Rex Tillerson hatte zunächst gesagt, über das Schicksal Assads müssten die Syrer selbst entscheide­n. Die USBotschaf­terin bei der UNO, Nikki Haley, stellte anschließe­nd klar, dass sich Washington nicht mehr auf das Ziel konzentrie­rt, »Assad loszuwerde­n«.

Auch die EU verlangt keinen sofortigen Rückzug Assads, sondern sieht diesen als Ergebnis eines politische­n Übergangsp­rozesses und demokratis­cher Wahlen. Die EU-Außenminis­ter forderten in ihrer Erklärung »das syrische Regime« auf, in den UN-geführten Friedensve­rhandlunge­n »seine eigenen Pläne für einen alle umfassende­n wirklichen politische­n Übergang« vorzulegen.

Die EU bekräftigt­e in ihrer Syrien-Strategie zudem ein umfassende­s Hilfsangeb­ot für einen Wiederaufb­au in Syrien. Dies gelte aber erst, wenn der politische Übergang »solide auf dem Weg« sei, hieß es. Die EU sieht das Wiederaufb­au-Angebot laut der EUAußenbea­uftragten Federica Mogherini auch als möglichen Anreiz für die Konfliktpa­rteien, zu einer politische­n Einigung zu kommen. Mit Blick auf die internatio­nale Syrien-Konferenz an diesem Dienstag und Mittwoch in Brüssel erklärten die Minister, Ziel sei es einerseits, »den UN-geführten politische­n Prozess zu unterstütz­en«. Zudem sollten Gelder für Nachbarlän­der mit Syrien-Flüchtling­en gesammelt werden.

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