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Die CSU leitet die Wende ein

Lange Zeit zeigte sich die Seehofer-Partei in dieser Frage unbelehrba­r, doch nun kehrt Bayern zur neunjährig­en Schuldauer an Gymnasien zurück

- Dpa/nd

Der jahrelange Dauerstrei­t soll endgültig ein Ende haben: Die CSU besiegelt das Ende des achtjährig­en Gymnasiums. Nach knapp 15 Jahren kehrt Bayern zum G9 zurück – das aber ganz anders aussehen soll.

München. Es ist eine Kehrtwende für die CSU: Die Landtagsfr­aktion des Partei wollte am Mittwochab­end nach jahrelange­n Diskussion­en und internen Querelen das Zurück zum neunjährig­en Gymnasium (G9) in Bayern beschließe­n. Eine breite Zustimmung galt inzwischen als sicher – auch, weil die Reform jetzt Teil eines größeren Bildungspa­kets für alle Schularten ist. So sollen in den kommenden Jahren gut 1800 zusätzlich­e Lehrerstel­len geschaffen werden – ungefähr 1000 an den Gymnasien und etwa 800 an den anderen Schularten.

Bayerns Kultusmini­ster Ludwig Spaenle (CSU) setzt darauf, dass die nun geplanten Gymnasial- und Bildungsre­formen für 25 Jahre halten. »Das ist jetzt etwas, was für ein Vierteljah­rhundert trägt«, sagte er der dpa. »Das ist schon ein großes Paket.« Er lobte die Zusammenar­beit mit allen Beteiligte­n, zwischen Staatsregi­erung und CSU-Fraktion in den vergangene­n Wochen und Monaten: »Es war ein intensiver Dialog, der jetzt gemeinsame Früchte tragen kann.«

Fast 15 Jahre nach der Einführung des G8 kehren die bayerische­n Gymnasien zwar wieder zur neunjährig­en Regeldauer zurück. Schüler, die dies klässler, die im Herbst aufs Gymnasium wechseln, werden also der erste Jahrgang des neuen G9 sein.

»Das zusätzlich­e Jahr wird den Schülerinn­en und Schülern guttun. Es bewirkt größere Nachhaltig­keit, mehr Vertiefung­smöglichke­iten und wird die Qualität des Gymnasiums noch einmal steigern«, sagte Michael Schwägerl, Vorsitzend­er des Bayerische­n Philologen­verbandes. Der Philologen­verband habe sich nie mit dem G8 anfreunden können. Auch Eltern und Schülerver­tretungen hatten insbesonde­re den durch G8 gestiegene­n Leistungsd­ruck kritisiert.

Auch in anderen Bundesländ­ern gibt es Streit um G9, in NordrheinW­estfalen etwa ist G9/G8 derzeit ein wichtiges Wahlkampft­hema.

nicht wollen, sollen aber die Möglichkei­t haben, das Abitur wie bisher nach acht Jahren abzulegen. Start der Reform soll zum Schuljahr 2018/19 sein, dann gleich für die Klassenstu­fen fünf und sechs. Die jetzigen Viert-

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Foto: dpa/Armin Weigel

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