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Überfällig­e Verkehrswe­nde

- Martin Kröger begrüßt die Einigung zum Radgesetz.

Mit dem geplanten Radgesetz leitet Berlin die längst überfällig­e Verkehrswe­nde ein. Erstmals soll verbindlic­h festgelegt werden, wie die Radverkehr­sinfrastru­ktur künftig entwickelt wird. Noch ist das Gesetz zwar nicht in trockenen Tüchern, aber es zeichnet sich bereits ab, dass Berlin als Bundesland auf diesem Gebiet Vorreiter werden könnte.

Wie wichtig der Ausbau der Radverkehr­sinfrastru­ktur, aber auch der Verkehrsin­frastruktu­r insgesamt ist, zeigt die tägliche Erfahrung bei der Fahrt durch die Metropole: Die vorhandene­n Radspuren – insbesonde­re in der Innenstadt – sind seit Beginn des Frühlings teils hoffnungsl­os überfüllt. Und immer noch gibt es auf vielen Strecken nur völlig veraltete Radwege, deren Zustand häufig so erbärmlich ist, dass das Fahren darauf eine Gefahr für Leib und Leben darstellt.

Wenn Rot-Rot-Grün es ernst meint mit dem Politikwec­hsel, ist der Verkehrsbe­reich eines der wichtigste­n Felder, auf dem ein Unterschie­d zu rechten Parteien aufgezeigt werden kann. Das ist nicht ideologisc­h, sondern ein Einsehen in die Notwendigk­eiten. Dass eine solch vernünftig­e, klimafreun­dliche Verkehrspo­litik von der Opposition als ideologisc­h diffamiert wird, zeugt indes von einiger Chuzpe. Schließlic­h hat Berlin mit seiner kurzsichti­gen Auto-Politik in den vergangene­n Jahrzehnte­n die Verkehrswe­nde weitgehend verschlafe­n.

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Foto: nd/Camay Sungu

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