Schlössernacht reloaded
Mit neuen Veranstaltern und einem überarbeiteten Konzept soll Potsdams Topevent neuen Schwung erhalten
Potsdams Perle, der Park von Sanssouci, ist durch die Schlössernacht im August gerade auswärtigen Gästen in den vergangenen 18 Jahren nahegebracht worden. Zuletzt hatte jedoch das Interesse nachgelassen. Der sommerliche Park von Sanssouci im Abendlicht, festlich illuminierte Anlagen und Schlösser – dazu Musik, Tanz und Theater auf Bühnen, Lichtungen und allen Wegen. Schön gekleidete Menschen, denen sich zum Abschluss ein prächtiges Höhenfeuerwerk bot. Die Potsdamer Schlössernacht, die in dieser Form im vergangenen Jahr zum 18. Mal stattfand, schien den Erfolg abonniert zu haben. Mehr als 30 000 Besucher kamen zunächst jedes Jahr, auch das zwischenzeitlich wegen der großen Nachfrage aufgelegte jährliche Vorabendkonzert war ein Erfolg. Doch zuletzt war die Ticketnachfrage einbebrochen, 2016 waren nur noch rund 22 000 Karten verkauft worden. Das Konzept schien überholt.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Hausherr und Gastgeber, hat auf den Besucherrückgang reagiert. Am Donnerstag präsentierte sie vor dem Schloss Sanssouci einen neuen Veranstalter samt neuem Konzept. In einer Mitteilung zur 19. Ausgabe heißt es: »In den zurückliegenden fünf Monaten haben die Veranstalter der Potsdamer Schlössernacht – die Kultur im Park GmbH – ein vielfältiges und spannendes Programm für das Vorabendkonzert am 18. August 2017 sowie die Potsdamer Schlössernacht am 19. August 2017 zusammengestellt.«
Vor allem hochkarätige Kunst soll neues Interesse wecken. So soll der Geigenvirtuose Daniel Hope mit Vivaldis »Vier Jahreszeiten«, gefolgt von Max Richters »Vivaldi recomposed«, am Vorabend den Konzertauftakt zum Schlösserwochenende gestalten. Mit seinem Motto »Das Staunen kehrt zurück« weckt das Programm für den 19. August große Erwartungen auch auf Neues.
Zunächst einmal wurde die Zahl der erwarteten Gäste für diesen Abend auf 20 000 reduziert. Und für ihr leibliches Wohl während des mehrstündigen Hochkultur-Marathons wurde beträchtlich nachgerüstet. Ein neues Cateringkonzept stehe »unter den Vorzeichen Regionalität und Nachhaltigkeit«, heißt es. Es bietet jetzt Einkehr an 100 Cateringständen, die in Abstimmung mit den Gärtnern der Schlösserstiftung rasenschonend platziert werden.
Das künstlerische Programm sei zeitlich und künstlerisch so konzipiert, dass die Besucher während der ganzen Schlössernacht einzigartige Darbietungen unterschiedlicher Genres erleben können. Zu den spektakulärsten Inszenierungen gehören aus Veranstaltersicht die Auftritte der Compagnie des Quidams, der Compagnie des Transe Express am Schloss Sanssouci beziehungsweise am Orangerieschloss sowie das Mapping der Sandkünstlerin Natalya Netselya auf die Fassade des Neuen Palais. Ein neu konzipiertes Beleuchtungskonzept verleiht dem Ganzen Glanz.
»Die Potsdamer Schlössernacht ist in den vergangenen 18 Jahren zu einer unverzichtbaren Marke geworden«, erklärte SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Donnerstag. »Wir freuen uns, dass sie nun mit neuen Veranstaltern und neuen Inhalten weitergeführt wird. Denn sie soll bleiben, was sie ist: Potsdams schönste Garten-Nacht des Jahres«.