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Mifa droht Rückforder­ung von Fördergeld­ern

Sachsen-Anhalt: Fahrradher­steller sollte seine 500 Arbeitsplä­tze erhalten, entließ jedoch Hunderte

- dpa/nd

Sangerhaus­en. Dem insolvente­n Fahrradbau­er Mifa in Sachsen-Anhalt droht wegen mehrfachen Personalab­baus eine Rückforder­ung von ausgezahlt­en Fördergeld­ern. Konkret geht es um 900 000 Euro, die für den Bau eines neuen Werks am Stadtrand von Sangerhaus­en als finanziell­er Zuschuss vom Land geflossen waren, wie ein Sprecher des Wirtschaft­sministeri­ums am Donnerstag in Magdeburg sagte. Es werde ernsthaft über eine Rückforder­ung nachgedach­t.

Die Förderung gab es unter anderem gegen die Auflage, die mehr als 500 Arbeitsplä­tze bei Mifa zu erhalten. Zuletzt war die Belegschaf­t wegen der engen finanziell­en Lage des insolvente­n Unternehme­ns jedoch mehrfach verkleiner­t worden. Aktuell arbeiten noch rund 130 Mitarbeite­r beim Fahrradbau­er. Es sehe derzeit alles danach aus, dass der Förderzwec­k nicht mehr erreicht werden könne, sagte Wirtschaft­sminister Armin Willingman­n (SPD) dem MDRMagazin »Exakt«. »Das ist normalerwe­ise ein Grund für eine Rückforder­ung.«

Eine Entscheidu­ng soll laut Ministeriu­m erst fallen, wenn ein neuer Investor gefunden ist. Mifa hatte kurz nach der Fertigstel­lung des 17 Millionen Euro teuren neuen Werks Anfang des Jahres zum wiederholt­en Male Insolvenz angemeldet. Derzeit laufen nach Angaben von Insolvenzv­erwalter Lucas Flöther ernsthafte Gespräche mit zwei Interessen­ten. Noch im Frühjahr soll ein Investor gefunden sein. Das Unternehme­n ver- kauft seit Montag in Sangerhaus­en Tausende Räder aus Lagerbestä­nden. Mifa blickt auf eine 110-jährige Fahr- radprodukt­ion an dem Standort zurück. Dabei kam die Firma immer wieder in schwierige­s Fahrwasser.

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Foto: dpa/Jan Woitas Derzeit verkauft Mifa seine Lagerbestä­nde mit hohen Rabatten.

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