Gleichstellung in den USA: Title IX
Bereits im Jahr 1972 wurde in den USA ein Gesetz verabschiedet, das sich Title IX nennt. Es besagt, dass keine Person aufgrund ihres Geschlechts von Bildungsprogrammen ausgeschlossen werden darf, wenn diese finanziell von der Bundesregierung unterstützt werden. Da fast alle Universitäten und Schulen öffentlich gefördert werden, gilt Title IX also für das gesamte US-Bildungssystem. Und da Kinder und Jugendliche in den USA kaum in Vereinen Sport treiben, dafür aber in den Auswahlmannschaften ihrer Highschools und Colleges, gilt die gesetzliche Regelung zur gleichwertigen Förderung von Mädchen und Jungen fast im gesamten Wettkampfsport mit Ausnahme der großen Profiligen in sehr wenigen Sportarten.
US-Universitäten verdienen viele Millionen Dollar, vor allem mit ihren Footballmannschaften. Um sportlich und finanziell erfolgreich zu sein, muss viel Geld investiert werden: in Stadien, Material, Stipendien und Trainer, die schon mal mehrere Millionen Dollar im Jahr verdienen. Footballteams bestehen samt Spielern, Trainern und Betreuern oft aus mehr als 100 Personen. Da Frauen aber kaum Football spielen, müssen die Unis infolge von Title IX in anderen Sportarten Frauen bevorzugen. So gibt es an den meisten von ihnen im Fußball, Feldhockey oder Volleyball nur noch Frauenteams. Für die recht wenigen volleyballinteressierten Männer ist das zwar ärgerlich, für die Frauen war Title IX aber ein Meilenstein. Die Zahl von Studentinnen in Sportteams stieg Studien zufolge um 450 Prozent. Entgegen vieler Befürchtungen stieg auch die Anzahl der männlichen Kommilitonen im Sport.