Schnellerer Takt
Fahrgastverband will bessere Bahnanschlüsse in Norddeutschland
Hannover. Erhebliche Verbesserungen im Bahnverkehr in Norddeutschland hat der Fahrgastverband Pro Bahn gefordert. In einer am Samstag vorgelegten Studie zum Ausbau des Schienennetzes schlägt der Fahrgastverband ein dichteres Netz an ICE- und IC-Zügen vor, auch einen besseren Regionalverkehr. Auch mit beschränktem Aufwand lasse sich die Qualität des bestehenden Bahnangebots verbessern. Mit zusätzlichen Ausweichgleisen und zweispurigen Abschnitten könne die Pünktlichkeit erhöht und das Verpassen von Anschlüssen verhindert werden.
Jede halbe Stunde einen ICE wünscht sich Pro Bahn vom Ruhrgebiet über Hannover nach Berlin, von Hamburg nach Berlin sowie von Hamburg über Hannover Richtung Süddeutschland. Zwischen Hamburg und Hannover sowie auf der Linie AmsterdamHannover-Berlin soll der IC stündlich fahren. Für die Strecke von Hamburg über Bremen und Osnabrück ins Ruhrgebiet rät der Fahrgastverband zu einer grundlegenden Modernisierung mit dem Einsatz weiterer schneller Züge. Alle zwei Stunden einen schnellen Zug fordert Pro Bahn von Hamburg nach Kopenhagen und Aarhus.
Einen ganztägigen IC-Takt sollte es zwischen Hamburg, Rostock und Stralsund geben, einen Zweistundentakt zwischen Rostock/Stralsund und Berlin sowie zwischen Hamburg, Berlin und Dresden. Für den Urlauberverkehr sollen Harz und Küste besser angebunden werden, empfiehlt der Fahrgastverband. Fernzüge sollten wieder ohne Umsteigen in den Harz sowie nach Bremerhaven, Cuxhaven und Wilhelmshaven fahren.
Eine Rüge gibt es indes für das Zusammenstreichen der Fahrpläne in Mecklenburg-Vorpommern, das nicht mehr tolerierbare Ausmaße angenommen habe. Weitere Stilllegungen müssten verhindert werden, appellierte Pro Bahn. Dem Land stehe nach der Neuregelung der Regionalisierungsmittel ausreichend Geld für den Ausbau des bestehenden Nahverkehrs sowie für Reaktivierungen zur Verfügung.