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Ohne Gefühle hast du nichts

- Dpa/nd

Fühlen

Sie es?« Uli Edel zitiert den US-amerikanis­chen Regisseur Stephen Spielberg, wenn er erklären will, was einen guten Film ausmacht: »Können Sie ein Mitgefühl erzeugen für das, was auf der Leinwand passiert? Wenn das Publikum es nicht fühlt, hast du als Regisseur gar nichts.«

Uli Edel hat das Gefühl vor allem in der deutschen Geschichte gesucht. Am Dienstag wird der Regisseur von »Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo« und »Der Baader Meinhof Komplex« 70 Jahre alt. 1947 in Neuenburg am Rhein geboren, wächst er auf dem Bauernhof seiner Eltern in BadenWürtt­emberg auf. Nach der Schule zieht er nach München, studiert zuerst Theaterwis­senschafte­n und Germanisti­k, wechselt dann an die Hochschule für Film und Fernsehen.

Dort lernt er die Filmproduz­enten Bernd Eichinger und Herman Weigel kennen. Sie beginnen eine jahrzehnte­lange Zusammenar­beit und Freundscha­ft, die Edel und Eichinger 2009 eine Oscar-Nominierun­g für »Der Baader Meinhof Komplex« einbringt. Die Motivation der Täter rückte bei dem Film in den Hintergrun­d, was von einigen Seiten Kritik einbrachte.

Heute, mit seiner Familie in Los Angeles lebend, macht Edel Filme fürs Fernsehen und das Kino, hat unter anderem mit Nicholas Cage (»Pay The Ghost«, 2015) und Adrien Brody (»Houdini«, 2014) gearbeitet. Im Mai komme er für ein neues Drehbuch nach Berlin. »Es handelt von dem schwedisch­en Diplomaten Wallenberg«, erzählt Edel. »Er hat in den letzten Kriegsmona­ten 1944/45 Tausende Juden vor dem Tod gerettet.« Gerade schließe er ein Drehbuch über eine Anarchiste­ngruppe ab. Die Beschäftig­ung mit der deutschen Geschichte lässt Edel bis heute nicht los.

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