KLASSENTREFFEN
Acht Meistertitel, ein Europapokalsieger – mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sechs ehemalige Oberligisten in der 3. Liga
Verpasste Magdeburger Chance
Der 1. FC Magdeburg hat im Aufstiegskampf einen Rückschlag hinnehmen müssen. Zum Schluss reichte es nicht einmal für einen Punkt in Überzahl. Vor 19 627 Zuschauern unterlag die Mannschaft dem SSV Jahn Regensburg zu Hause mit 1:2 (0:0). Steffen Puttkammer hatte die Magdeburger am Sonntag in Führung gebracht (62.). Benedikt Saller glich aus (64.), Erik Thommy gelang dann der Siegtreffer für die Gäste. Trotz Überzahl nach einer Roten Karte gegen Regensburgs Andreas Geipl schaffte Magdeburg keinen Treffer mehr und rutschte auf den dritten Rang ab. Das Spiel hatte temporeich, begonnen, Torchancen blieben aber selten. Die besten Gelegenheiten hatte Magdeburgs Abwehrchef Puttkammer. Seinen Schuss hielt Pentke, sein Kopfball wurde von der Linie gekratzt (34./35.). In der zweiten Halbzeit traf Puttkammer nach einer Ecke völlig freistehend, Saller glich postwendend aus. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Regensburg das bessere Ende für sich hatte: Thommy nahm einen Ball an der Strafraumgrenze volley und ließ Zingerle im Tor keine Chance.
Zwickau klettert nach oben
Zu Jahresbeginn als Vorletzter noch akut abstiegsbedroht hat sich Aufsteiger FSV Zwickau mit 32 Punkten aus 13 Partien zum überlegenen Rückrundenspitzenreiter gemausert und kletterte auf den fünften Tabellenplatz. Die Mannschaft besiegte auch den VfR Aalen mit 2:1 (2:1) und hat nun sogar die Aufstiegsplätze in Reichweite. Eine Lizenz für Liga zwei haben die Zwickauer aber nicht beantragt. »Aus sportlichen und aus wirtschaftlichen Gründen haben wir uns einstimmig dagegen entschieden«, sagte Zwickaus Sportvorstand David Wagner dem MDR. Die vergangenen vier Partien hat der einstige DDR-Pokalsieger ausnahmslos gewonnen.
Halle zweikampfstark
»Alles in allem war es eine starke Leistung meiner Mannschaft und ein verdienter Sieg«, stellte Halles Trainer Rico Schmitt nach dem 2:1 (0:0) in Osnabrück – es war der zehnte Saisonsieg – fest. Damit gelang dem HFC der erste Sieg nach fünf Spielen. Sein Team sei schon in den ersten 45 Minuten zweikampfstark und lauffleißig gewesen. Dass es dem HFC gelungen sei, schnell nach dem Ausgleich durch die Osnabrücker den Siegtreffer zu erzielen, sei für die Mannschaft wichtig gewesen. Agierte der HFC beim 1:1 gegen Paderborn laut Schmitt noch »saft- und kraftlos«, war davon gegen den VfL nichts zu sehen.
Wichtiger Punkt für Erfurt
Der FC Rot-Weiß Erfurt hat einen wichtigen Auswärtspunkt im Kampf um den Klassenverbleib erkämpft. »Über weite Strecken haben sich beide Mannschaften egalisiert. Am Ende geht das 0:0 in Ordnung«, sagte Coach Stefan Krämer nach dem Duell in Wiesbaden. Er attestierte seinen Mannen, mit sauberen Ballpassagen gut ins Spiel gekommen zu sein. Doch Torabschlüsse gab es nicht. Weil die Gäste zu tief standen, drückte Wehen in seiner besten Phase zwischen der 55. und 70. Minute auf die Führung. Aber auch in Durchgang zwei gab es keinerlei klare Chancen auf beiden Seiten.
Chemnitz nur mit Unentschieden
Der Chemnitzer FC hat sich wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen der 3. Liga verabschiedet. Am Samstag kam die Elf von Cheftrainer Sven Köhler beim SV Werder Bremen II nicht über ein 0:0 hinaus und liegt nun auf dem neunten Tabellenplatz. Dabei konnte der CFC auch kein Kapital aus einer personellen Überzahl schlagen. Denn in der 61. Minute sah der Bremer Sambou Yatabare nach einer Tätlichkeit die Rote Karte. In der ersten Halbzeit passierte auf dem Platz insgesamt wenig, wobei CFCTorhüter Kevin Kunz zweimal eingreifen musste, um einen Rückstand zu verhindern.
Quirings Dreierpack für Rostock
Dem FC Hansa Rostock ist voraussichtlich eine Vorentscheidung im Kampf gegen den Abstieg gelungen. Die Hanseaten feierten am Sonntag beim Tabellenletzten FSV Mainz 05 einen klaren 4:2 (1:0)-Sieg. Sie haben nun sechs Spieltage vor dem Saisonende neun Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsrang. Christopher Quiring mit einem Dreierpack (36. Minute, 73., 86.) und Stephan Andrist (77. Minute) erzielten vor 1500 Zuschauern die Tore zum fünften Auswärtssieg für die Mecklenburger. Besar Halimi (49.) und Aaron Seydel (90.+5) trafen für die Mainzer.