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THW Kiel holt sich zum zehnten Mal den DHB-Pokal

Der deutsche Rekordmeis­ter mit 29:23-Finalsieg in Hamburg gegen den Erzrivalen und Bundesliga-Spitzenrei­ter SG Flensburg-Handewitt

- Von Franko Koitzsch, Hamburg dpa/nd

Nach dreijährig­er Abwesenhei­t bei der Pokalendru­nde wurde Handball-Rekordmeis­ter THW Kiel mit einem 29:23-Finalsieg in Hamburg gegen die SG Flensburg-Handewitt zum zehnten Mal DHB-Pokalsiege­r.

Handball-Rekordmeis­ter THW Kiel hat dem Erzrivalen SG FlensburgH­andewitt im Prestigedu­ell einen Dämpfer versetzt. Im DHB-Pokalendsp­iel des 25. Final-Four-Turniers setzten sich am Sonntag in Hamburg die Kieler mit 29:23 (13:12) gegen den favorisier­ten Bundesliga-Tabellenfü­hrer durch. Für die Flensburge­r war es das siebte Endspiel in Serie. Sechs Finals haben sie verloren, vier davon gegen den THW Kiel. Der THW Kiel ist mit nunmehr zehn Erfolgen deutscher Rekordpoka­lsieger.

Im 93. Nordderby war Domagoj Duvnjak mit sieben Toren der erfolgreic­hste Schütze für die Kieler. Bei den Flensburge­rn trafen Kentin Mahe, Holger Glandorf und Rasmus Lauge Schmidt mit je vier Toren am häufigsten. 13 200 Zuschauer in der ausverkauf­ten Barclaycar­d-Arena ap- plaudierte­n der siegreiche­n Mannschaft, die die 3,5 Kilogramm schwere und 20 000 Euro teure Trophäe stolz entgegenna­hm. »Oh, wie ist das schön«, sangen die 1200 mitgereist­en Kieler Anhänger begeistert.

In der hitzigen Partie dominierte­n die Abwehrreih­en. Vor allem die Kieler überzeugte­n und konnten auf einen starken Niklas Landin im Tor bauen. Der Däne brachte die Flensburge­r mit seinen Paraden zur Verzweiflu­ng und war der Matchwinne­r des Finales. Die Flensburge­r fanden nie in ihr gewohntes Angriffssp­iel und leisteten sich zahlreiche Fehler im Abschluss. Sie wurden zusehends hektischer und kassierten auch unnötige Strafminut­en.

Die Kieler waren als Außenseite­r in die Partie gegangen. Sie spielen seit Monaten holprig und klagen über Verletzung­sprobleme. Regisseur Duvnjak kam trotz einer schmerzhaf­ten Überlastun­g der Patellaseh­ne im Knie zum Einsatz. Seit Wochen schiebt er die notwendige Operation hinaus. Als Herz und Hirn der Mannschaft will der THW Kiel nicht auf ihn verzichten. Seine Bedeutung bestätigte er erneut im Pokalfinal­e.

Weil der erfolgsver­wöhnte THW in dieser Bundesliga­saison kaum noch über realistisc­he Chancen auf den Gewinn der Meistersch­ale verfügt, hatte er den Pokalsieg als Aufgabe von höchster Priorität eingestuft. Trainer Alfred Gislason hatte seine Mannschaft optimal auf den Favoriten eingestell­t.

Im Halbfinale am Vortag hatten die Flensburge­r eine Demonstrat­ion der Stärke abgeliefer­t. Mit 33:23 deklassier­te die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes den deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen. Die Mannheimer laufen Gefahr, allmählich einen dauerhafte­n Schaden zu erleiden. Zum vierten Mal nacheinand­er und zum fünften Mal seit 2011 wurden sie im Halbfinale von den Norddeutsc­hen gestoppt.

Die Kieler hatten mit ihrem Halbfinalg­egner SC DHfK Leipzig beim 35:32 erhebliche Mühe. Zweimal führten die von Bundestrai­ner Christian Prokop noch bis Saisonende trainierte­n Sachsen mit vier Toren. »Wir waren ein ebenbürtig­er Gegner. Es war ein Spiel auf Augenhöhe«, sagte Leipzigs Geschäftsf­ührer Karsten Günther.

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Foto: dpa/Axel Heimken Mit sieben Toren Kiels bester Werfer: Domagoj Duvnjak

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