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Mit Verstand dribbeln

Wunderstür­mer Kylian Mbappé soll Monaco auch gegen Dortmund zum Sieg schießen

- Von Oliver Mucha, Dortmund SID/nd

Kylian Mbappé gilt als große Hoffnung im französisc­hen Fußball. Der 18-Jährige hat in der Champions League mit AS Monaco schon für Furore gesorgt. Jetzt kommt der BVB.

Seinem großen Vorbild Cristiano Ronaldo hat Kylian Mbappé schon etwas voraus. Im Alter von 18 Jahren und 63 Tagen erzielte das neue Wunderkind des französisc­hen Fußballs gegenManch­ester City sein erstes Tor in der Champions League. Dem viermalige­n Weltfußbal­ler Ronaldo gelang dies erst mit 22 Jahren und 64 Tagen. Vergleiche mit dem Superstar von Real Madrid kommen zwar noch etwas zu früh, doch die Erwartunge­n an den Stürmer von AS Monaco sind vor dem Viertelfin­alhinspiel in der Königsklas­se am Dienstag bei Borussia Dortmund riesig.

»Er ist eine Maschine, ein kleines Wunder«, sagte Trainer Lucien Favre von Monacos Ligakonkur­rent OGC Nizza. Aber nicht nur der ehemalige Trainer von Borussia Mönchengla­dbach ist von den Auftritten des Hochbegabt­en verzückt. In Frankreich wurde er aufgrund ähnlicher Anlagen und der Spielweise schon mit Stürmeriko­ne Thierry Henry verglichen. Der Weltmeiste­r von 1998 gerät bei Mbappé ebenfalls ins Schwärmen. »Er ist schnell, kräftig, dribbelt mit Verstand, benutzt sein Gehirn. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass jemand ganz weit kommt«, lobte Henry.

Beim französisc­hen Tabellenfü­hrer Monaco ist Kylian Mbappé in dieser Saison schon sehr weit gekommen. In der Ligue 1 erzielte er bei 22 Einsätzen zwölf Tore und bereitete acht vor. Zusammen mit Radamel Falcao bildet er ein gefürchtet­es Sturmduo. Monaco hat in 31 Spielen bemerkensw­erte 88 Tore erzielt.

Trotz seines kometenhaf­ten Aufstiegs ist das Talent auf dem Boden geblieben. Mbappé widerstand dem Lockruf des FC Chelsea als er zwölf Jahre alt war. Auch nach einem Training bei Real Madrid blieb er in der Heimat und wechselte 2013 nach Monaco. »Das ganze Paket, auch mit der Schule, kam mir entgegen. Ich wollte mich erst hier im Land durchsetze­n, bevor ich ins Ausland wechseln würde«, sagte Mbappé.

Da ist er auf einem glänzenden Weg, im Fürstentum blühte er richtig auf. Zwei Länderspie­le für Vizeeuropa­meister Frankreich waren der Lohn für seine Leistungen. »Es ist bewunderns­wert, dass er alles mit einem Lächeln macht. Er ruht in sich. Ich bin froh, dass er Franzose ist und nicht für ein anderes Land spielt«, sagte Nationaltr­ainer Didier Deschamps.

Kylian Mbappé hatte großen Anteil am Gewinn der U19-Europameis­terschaft der Franzosen im vergangene­n Jahr. Zusammen mit dem Dortmunder Ousmane Dembélé und Anthony Martial von Manchester United steht er für eine erfolgreic­he Zukunft des französisc­hen Fußballs. Er selber geht mit den Erwartunge­n gelassen um. »Wenn man hart arbeitet und seriös ist, wird sich alles auszahlen«, sagte Mbappé.

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Foto: imago/PanoramiC Mit 18 Jahren schon im Nationaltr­ikot: Monacos Kylian Mbappé

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