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Simone Peter sieht Ampel skeptisch

Grünen-Chefin sieht hohe Hürden für Koalition mit der FDP

- Dpa/nd

Berlin. Grünen-Chefin Simone Peter sieht hohe Hürden für ein etwaiges Regierungs­bündnis zwischen ihrer Partei und der FDP als Juniorpart­ner von SPD oder Union nach der Bundestags­wahl. »Sicher gibt es mit der FDP Übereinsti­mmungen beim Thema Bürgerrech­te«, sagte Peter den Zeitungen der Madsack Mediengrup­pe. »Aber um Freiheit und die Demokratie zu verteidige­n, braucht es eine starke und solidarisc­he Gesellscha­ft – hier spaltet die FDP und betreibt weiterhin Klientelpo­litik, statt der wachsenden Ungleichhe­it im Land den Kampf anzusagen.«

Zudem biete die FDP wegen ihrer Fokussieru­ng auf »einseitige Lobbyinter­essen« keine Antworten auf drängende Fragen des Umwelt- und Klimaschut­zes. Groß seien die Unterschie­de auch in der Frage sozialer Gerechtigk­eit: »Hier sind wir bei der Umverteilu­ng von Vermögen von der FDP ebenso weit weg wie bei der Durchsetzu­ng transparen­ter und fairer Handelsbez­iehungen statt Dumpinghan­del wie CETA und TTIP.« Die Grünen kämpften einzig für ein starkes grünes Ergebnis. »Diese Wahl ist eine Richtungse­ntscheidun­g«, so Peter, die dem linken Flügel ihrer Partei zugerechne­t wird.

Nach der Bundestags­wahl im Herbst könnten Union sowie SPD auf zwei Koalitions­partner angewiesen sein, wenn sie eine Neuauflage der großen Koalition vermeiden wollen. Ein rot-gelb-grünes Ampelbündn­is, eine schwarz-grün-gelbe JamaikaKoa­lition oder Rot-Rot-Grün wären Optionen.

Die SPD-Spitze hatte vergangene Woche die Debatte über eine mögliche Ampelkoali­tion nach der Bundestags­wahl weiter angeheizt. SPDKanzler­kandidat Martin Schulz hob ausdrückli­ch die Verdienste der 1982 zerbrochen­en soziallibe­ralen Koalition hervor.

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