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Nun gibt es den Spargel auch offiziell

Agrarminis­ter eröffnete mit dem traditione­llen Anstich in Beelitz die Saison der Freiluftku­lturen

- Von Tomas Morgenster­n Mit dpa

Der erste frische Spargel aus Brandenbur­g war bereits Ende März zu haben, doch ohne offizielle­n Anstich fühlt sich der Spargelbau­er offenbar nicht recht wohl. Am Dienstag wurde der in Beelitz vollzogen.

Der Kenner aus der Region greift aus traditione­llen oder Glaubensgr­ünden am liebsten zu Beelitzer Spargel. Dass die ersten stattlich-weißen Stangen des Edelgemüse­s schon vor gut zwei Wochen in Töpfen und Tellern gelandet sind, hängt, neben der Unberechen­barkeit des Wetter, vor allem an der umstritten­en Methode des Anbaus unter Schutzfoli­en. Wie auch immer: 1,3 Tonnen Spargel hat allein Bauer Ernst-August Winkelmann schon am letzten März-Wochenende auf seinen Feldern bei Beelitz (Potsdam-Mittelmark) stechen lassen.

Am Dienstag wurde Brandenbur­gs bekanntest­e Spargel-Region zum Schauplatz des offizielle­n Saisonauft­aktes. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark ist mit mit einer Spargelanb­aufläche von 2192 Hektar (2016) – wobei der Schwerpunk­t um Beelitz liegt, Spitzenrei­ter im Land. Mit der Spargelern­te beginnt in Brandenbur­g zugleich die Saison der Freilandku­lturen, die erst mit Kürbisfest­en im Herbst abschlosse­n wird.

Beim Spargelans­tich auf einem der beiden Spargelhöf­e bei Beelitz dabei waren auch Brandenbur­gs Agrar- und Umweltmini­ster Jörg Vogelsänge­r (SPD), Bürgermeis­ter Bernhard Knuth (parteilos) und die neue Spargelkön­igin Nicole Hahn. Die Erntesaiso­n für das begehrte Stangengem­üse, dessen Anbau inzwischen 75 Prozent der gesamten Gemüsean- baufläche beanspruch­t und das mittlerwei­le die bedeutends­te Kultur im Gartenbau des Landes ist, endet am 24. Juni. Am Johannista­g wird traditione­ll der letzte Spargel der Saison gestochen.

Auf den Feldern um Beelitz bestimmen ausländisc­he Saisonarbe­itskräfte das Bild. Zum Saisonstar­t appelliert­e die IG BAU an die Erntehelfe­r, ihren Lohn zu prüfen. Eine Saisonkraf­t müsse mindestens 8,60 Euro pro Stunde bekommen, hieß informiert ein mehrsprach­iger Flyer.

In Brandenbur­g gibt es mittlerwei­le 92 Agrarbetri­ebe, die Spargel anbauen. Die Anbaufläch­e ist in diesem Jahr auf rund 4400 Hektar gewachsen. Davon stehen nach Angaben des Agrarminis­teriums allerdings nur 3345 Hektar im Ertrag (2015: 2861 Hektar). Um gute Erträge zu erreichen, wird auf den Flächen immer mal eine Pause eingelegt.

2016 wurden in Brandenbur­g 19 600 Tonnen von den Feldern geholt,so viel, wie seit 1991 nicht. Brandenbur­g liegt mit seiner Anbaufläch­e auf bundesweit auf Platz 2 hinter Niedersach­sen (5930 Hektar).

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Foto: dpa/Maurizio Gambarini Bürgermeis­ter Bernhard Knuth (M.) wirbt für Beelitz.

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