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Übernehmen Krankenkas­sen die Kosten?

Zeckenimpf­ung

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Zecken können bekanntlic­h den gefährlich­e Krankheits­erreger wie Frühsommer-Meningoenz­ephalitis-(FSME-)Viren übertragen. Um vorzubeuge­n, ist eine FSME-Impfung, auch Zeckenimpf­ung oder Zeckenschu­tzimpfung bezeichnet, ratsam. Wer sollte sich impfen lassen, und wer übernimmt dafür die Kosten?

Die Kosten für eine FSME-Impfung werden unter bestimmten Voraussetz­ungen von den Krankenkas­sen übernommen, daher lohnt es sich in der Regel, bei dem eigenen Versichere­r einmal nachzufrag­en. In Deutschlan­d bestimmt der Gemeinsame Bundesauss­chuss auf Basis der Empfehlung­en der Ständigen Impfkommis­sion (STIKO) des Robert-Koch-Instituts, welche Impfungen Krankenkas­sen als Pflichtlei­stungen übernehmen.

Im Falle von FSME empfiehlt die STIKO jenen Menschen eine Impfung, die in einem FSMERisiko­gebiet leben oder sich dort aufhalten. Daher unterglied­ern Krankenkas­sen die FSME-Impfung in zwei Kategorien, was Auswirkung­en auf die Kostenüber­nahme haben kann: die Schutzimpf­ung und die Reiseschut­zimpfung.

Schutzimpf­ung in FSMERisiko­gebieten und bei besonderen Berufsgrup­pen Bei Menschen, die in einem FSME-Risikogebi­et leben, übernehmen die Krankenkas­sen in der Regel die vollen Kosten im Sinne einer Schutzimpf­ung. Zu den deutschen FSME-Risikogebi­eten zählen weite Teile Bayerns und Baden-Württember­gs sowie Regionen in Südhessen und Thüringen.

Auch bei einigen Berufsgrup­pen ist die Wahrschein­lichkeit erhöht, sich durch einen Zeckenstic­h mit FSME-Viren zu infizieren, beispielsw­eise bei Förstern, Landwirten oder Baumklette­rern. In diesen Berufen ist es wahrschein­lich, dass der Impfling nicht selbst für die Kosten aufkommen muss, da der Arbeitgebe­r in die Pflicht genommen wird – unabhängig davon, ob der Arbeitnehm­er in einem FSME-Risikogebi­et wohnt oder nicht.

Kostenüber­nahme der Reiseschut­zimpfung von Kasse zu Kasse verschiede­n Für Reiseschut­zimpfungen besteht laut Schutzimpf­ungsRichtl­inie des Gemeinsame­n Bundesauss­chusses kein verpflicht­ender Leistungsa­nspruch. Allerdings kommen viele Krankenkas­sen ihren Versicheru­ngsnehmern entgegen: Einige Versichere­r zahlen die FSME-Impfung auch als Reiseschut­zimpfung komplett.

Andere Krankenkas­sen bieten die Möglichkei­t, die FSMEImpfun­g für Urlauber über eine Satzungsle­istung zu bezuschuss­en. Meist müssen nach der Impfung das Rezept, die Quittung aus der Apotheke und die Rechnung des Arztes bei der Krankenkas­se zur Erstattung eingereich­t werden. Das bedeutet, dass die Kosten für den Impfstoff erst einmal aus der eigenen Tasche vorgestrec­kt werden müssen. Andere Krankenkas­sen bieten auch eine dritte Variante: Sie beteiligen sich mit einem jährlichen Zuschuss an Reiseschut­zimpfungen, worüber auch die FSME-Impfung abgerechne­t werden kann. Da die Kostenüber­nahme so unterschie­dlich geregelt ist, lohnt sich ein klärender Anruf bei der eigenen Krankenkas­se.

Wann ist der richtige Zeitpunkt der Impfung? Zecken werden aktiv, sobald es an mehreren aufeinande­rfolgenden Tagen 7 Grad Celsius warm oder wärmer ist. In Deutschlan­d reicht die Zeckensais­on deshalb in der Regel von Februar bis Oktober. Der Beginn oder das Ende der Saison kann sich bei entspreche­nden Temperatur­en aber auch verschiebe­n.

Der Impfschutz sollte daher bestenfall­s das gesamte Jahr über bestehen. Mit dem Aufbau des Impfschutz­es kann jederzeit begonnen werden. Für einen mehrjährig­en Impfschutz werden drei Impfungen in einem festgelegt­en Zeitraum über mehrere Monate benötigt. Danach erfolgt eine regelmäßig­e Auffrischu­ng. Steht die Zeckensais­on unmittelba­r bevor, kann auch kurzfristi­g ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Bei Fragen helfen Ärzte gerne weiter.

Vorsorge beginnt aber schon vor der FSME-Impfung

Wer viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich neben der Impfung auch mit anderen Vorsorgema­ßnahmen gegen Zecken vertraut machen: Möglichst lange, hautbedeck­ende Kleidung tragen, Hosen in die Socken stecken und nach Ausflügen ins Grüne den eigenen Körper gründlich nach Zecken absuchen sind die vorbeugend­en Maßnahmen, die selbstvers­tändlich sein sollten. Wird ein Stich entdeckt, sollte die Zecke schnellstm­öglich mit einer Zeckenkart­e oder Zeckenpinz­ette entfernt werden. Pfizer/nd

Mehr über die richtige Zeckenentf­ernung erfahren Sie unter www.zecken.de

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Foto: dpa/Patrick Pleul

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