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3,59 Prozent höhere Bezüge im Osten

Deutliches Rentenplus ab 1. Juli 2017

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Es ist zwar kein Rekord wie im vergangene­n Jahr, doch auch in diesem Jahr steigen die Renten in Deutschlan­d deutlich an.

Für die 21 Millionen Rentner steigen die Bezüge zum 1. Juli 2017 um 3,59 Prozent im Osten und 1,9 Prozent im Westen, wie aus einer Mitteilung des Bundessozi­alminister­iums vom 22. März 2017 hervorgeht. Damit beträgt der aktuelle Rentenwert (Ost) 95,7 Prozent des Rentenwert­s West. Bisher lag er bei 94,1 Prozent.

Für die Rentenanpa­ssung schlägt eine vom Statistisc­hen Bundesamt ermittelte Lohn- steigerung von 2,06 Prozent in den alten und von 3,74 Prozent in den neuen Ländern zu Buche. Bei einer Monatsrent­e von zum Beispiel 800 Euro beträgt das Plus im Westen 15,2 und im Osten 28,7 Euro.

2016 wurden die Renten um 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten angehoben, so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr. Allerdings waren die damaligen Erhöhungen auf Einmaleffe­kte in der Rentenentw­icklung durch eine Umstellung der Volkswirts­chaftliche­n Gesamtrech­nung zurückzufü­hren.

Ende vergangene­n Jahres hatte die Deutsche Rentenver- sicherung den Anstieg auf um die 2,0 Prozent prognostiz­iert. Nach ihren Angaben dürften die Renten auch in den folgenden Jahren etwa in dieser Größenordn­ung zulegen.

Das Bundessozi­alminister­ium kündigte an, darüber hinaus eine Stabilisie­rung des Rentennive­aus und eine bessere Absicherun­g von Selbststän­digen und Geringverd­ienern anzustrebe­n.

Die Renten in Ost- und Westdeutsc­hland sollen bis zum 1. Januar 2025 vollständi­g angegliche­n werden. Das sieht ein Gesetzentw­urf von Bundesarbe­its- und -sozialmini­sterin Andrea Nahles (SPD) vor, den das Kabinett Mitte Februar verabschie­det hatte. Nach diesem Gesetzentw­urf soll die Angleichun­g 2018 beginnen und in sieben Schritten vollzogen werden. Im Gegenzug soll die höhere Bewertung der Löhne für die Rentenbere­chnung im Osten ebenfalls in sieben Schritten gesenkt werden.

Die jährlichen Kosten für die Rentenangl­eichung werden nach einem Kompromiss von Andrea Nahles mit Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (CDU) aus Beitrags- und Steuermitt­eln finanziert. Dazu wird der Bundeszusc­huss für die Rente erhöht, und zwar schrittwei­se auf bis zu zwei Milliarden Euro ab dem Jahr 2025. dpa/nd

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