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Deutlich mehr Väter als Mütter arbeiten in Vollzeit

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Bei Paaren mit kleinen Kindern geht meist nur der Mann in Vollzeit arbeiten. Wie das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, hatten 2015 rund 83 Prozent der Väter in einer Familie mit Kindern unter drei Jahren eine Vollzeitbe­schäftigun­g. Dem standen nur zehn Prozent der Mütter gegenüber, die in Vollzeit arbeiteten.

Zwischen Ost und West zeigen sich deutliche Unterschie­de: Demnach waren im Westen nur rund acht Prozent der in einer Partnersch­aft lebenden Mütter von Kleinkinde­rn in vollem Umfang erwerbstät­ig. Im Osten war der Anteil mit rund 21 Prozent deutlich höher. Bei diesen Angaben wurden Frauen und Männer nur dann als erwerbstät­ig betrachtet, wenn sie nicht in Mutterschu­tz oder Elternzeit waren.

500 Millionen Stunden mehr Arbeit in Deutschlan­d Das Arbeitsvol­umen in Deutschlan­d ist im vergangene­n Jahr um 500 Millionen Stunden gestiegen. Grund dafür sei die gestiegene Zahl der Erwerbstät­igen, teilte das Institut für Arbeitsmar­kt- und Berufsfors­chung (IAB) in Nürnberg mit. Demnach gab es 1,2 Prozent mehr Beschäftig­te (43,6 Millionen), die insgesamt 59,4 Milliarden Stunden arbeiteten (plus 0,9 Prozent).

»Die Zahl der Teilzeitbe­schäftigte­n ist besonders stark gestiegen, aber den größeren Effekt auf das Stundenvol­umen hatte der Aufwärtstr­end bei den Vollzeitjo­bs«, erklärte IAB-Forscher Enzo Weber. Das Wachstum des Arbeitsvol­umens sei ausschließ­lich auf die gestiegene Zahl der Erwerbstät­igen zurückzufü­hren.

Vollzeitbe­schäftigte waren 2016 durchschni­ttlich 1645 Stunden in ihren Firmen, Arbeitnehm­er in Teilzeit kamen auf 711 Stunden. Die durchschni­ttliche vereinbart­e Wochenarbe­itszeit der Vollzeitbe­schäftigte­n betrug 38,1 Stunden, die der Teilzeitbe­schäftigte­n 16,4 Stunden.

Jugendarbe­itslosigke­it in der EU deutlich gesunken Die Einführung der Jugendgara­ntie 2013 in der Europäisch­en Union hat dazu geführt, dass die Jugendarbe­itslosigke­it in den Mitgliedsl­ändern deutlich gesunken ist. Noch aber sind im Schnitt knapp 19 Prozent der jungen Leute ohne Job. Lag die Jugendarbe­itslosigke­it vor vier Jahren im Durchschni­tt bei 23,17 Prozent, ist sie bis zum Jahr 2016 auf 18,7 Prozent gesunken.

Mit der Jugendgara­ntie soll in allen EU-Mitgliedst­aaten gewährleis­tet werden, dass alle jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Ausbildung abgeschlos­sen haben, ein Beschäftig­ungsangebo­t, eine Fortbildun­g, einen Ausbildung­splatz oder ein Praktikum erhalten.

Frauen verdienen 21 Prozent weniger als Männer Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern in Deutschlan­d schrumpft nur minimal. Im Jahr 2016 lag der durchschni­ttliche Bruttostun­denverdien­st von Frauen mit 16,26 Euro um 21 Prozent niedriger als der von Männern (20,71 Euro), so das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden. 2014 und 2015 hatte die unbereinig­te Lohndiffer­enz jeweils 22 Prozent betragen.

Nach Angaben der Statistike­r lassen sich fast drei Viertel auf strukturel­le Unterschie­de zurückführ­en. Die wichtigste­n Gründe für die Differenze­n der durchschni­ttlichen Bruttostun­denverdien­ste waren Unterschie­de in den Branchen und Berufen, in denen Frauen und Männer tätig sind, sowie ungleich verteilte Arbeitspla­tzanforder­ungen hinsichtli­ch Führung und Qualifikat­ion. Zudem sind Frauen häufiger als Männer teilzeit- oder geringfügi­g beschäftig­t.

Gut ein Viertel des Verdienstu­nterschied­s könne nicht durch die lohnreleva­nten Merkmale erklärt werden, erklärte das Statistisc­he Bundesamt. Dieser sogenannte bereinigte Gender Pay Gap lag 2014 bundesweit bei sechs Prozent. Das heißt, dass Frauen bei vergleichb­arer Qualifikat­ion und Tätigkeit pro Stunde durchschni­ttlich sechs Prozent weniger als Männer verdienten.

Die Bundesregi­erung will mit einem »Entgelttra­nsparenzge­setz« die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern weiter schließen. Kritiker erwarten von diesem Gesetz allerdings keine Fortschrit­te. Agenturen/nd

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