nd.DerTag

Was war da?

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Natürlich brauchen wir mehr Geld für die Entwicklun­gszusammen­arbeit. Wenn man nur einen Teil des geplanten Zwei-Prozent-Ziels der NATO dafür ausgeben würde, wäre auch der internatio­nalen Sicherheit mehr gedient. Doch auch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Wir müssen auch andere Rahmenbedi­ngungen schaffen. Es nützt überhaupt nichts, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um in Afrika landwirtsc­haftliche Strukturen aufzubauen, wenn die EU-Staaten auf der anderen Seite subvention­ierte Lebensmitt­el nach Afrika schicken und damit die gerade mit unseren Steuergeld­ern geschaffen­en, selbsttrag­enden Strukturen wieder kaputt machen. Ohne vernünftig­e Wirtschaft­sgrundlage wird es für die

Aber was Ihnen und Ihren Fraktionsk­ollegen vorschwebt, wird in der aktuellen politische­n Situation nicht recht deutlich. Irre ich mich?

Wir müssen bei unserem Kernthema Friedenspo­litik »einen Zahn zulegen« und konkreter werden. In den anderen Themenbere­ichen, zum Beispiel Ostdeutsch­land oder soziale Gerechtigk­eit, geht es doch auch. Auch in der Außenpolit­ik ist es wichtig, dass die LINKE konkrete Forderunge­n stellt und zeigt, wie man eine bessere Politik macht. Nehmen wir das Thema Auslandsei­nsätze. Mit dem, was gerade in der Türkei passiert, wird unsere Forderung nach sofortigem Abzug aller Bundeswehr­soldaten aus der Türkei griffig. Das muss ich keinem Menschen erklären, weil die Gründe auf der Hand liegen. Das Gleiche gilt für unsere allgemeine Losung zum Verbot aller Rüstungsex­porte. Verbunden mit den aktuellen Ereignisse­n in der Türkei liegt die Richtigkei­t unserer Position auf der Hand.

1992 gab es ein Waffenexpo­rtverbot gegenüber der Türkei. Unter Helmut Kohl! Warum sollte das heute nicht mehr möglich sein?! Man muss Kohls Nachfolger­in im Kanzleramt nachdrückl­ich daran erinnern. Außerdem sollte die militärisc­he Zusammenar­beit mit der Türkei generell eingestell­t werden. Das betrifft selbstvers­tändlich auch die im Rahmen der NATO. Das ist möglich: Laut NATOVertra­g haben sich die Mitgliedsl­änder des Bündnisses verpflicht­et »die Grundsätze der Demokratie, der Freiheit der Person und der Herrschaft des Rechts zu gewährleis­ten«. Dagegen verstößt der Partner Türkei massiv. Deshalb muss die Bundesregi­erung jetzt den Artikel 12 des NATO-Vertrages aktivieren, in dem festgelegt ist, dass jeder Mitgliedss­taat eine Beratung aller Vertragspa­rteien zur Überprüfun­g des Vertrages durchsetze­n kann.

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