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Berlin wird aus Stabilität­srat entlassen

- Von Martin Kröger

Das Sanierungs­programm des Landes Berlin ist abgeschlos­sen. Laut Finanzsena­tor Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) kam Berlin vollständi­g seiner 2011 abgegebene­n Verpflicht­ung nach.

Finanzsena­tor Matthias KollatzAhn­en (SPD) erklärt es mit einem Bild: Bis jetzt saß das Land Berlin unter verschärft­er Beobachtun­g des Bundes auf dem Sünderbänk­chen, nun wechselt es auf das Sünderbänk­chen für arme. »Wir sind kein Sanierungs­land mehr«, sagt Kollatz-Ahnen. Man gehe davon aus, alsbald aus der verschärft­en Beobachtun­g des Gremiums von Bund und Ländern entlassen zu werden.

Möglich wurde dieser wichtige Schritt vor allem durch die gute wirtschaft­liche und damit einhergehe­nde finanziell­e Entwicklun­g in der Hauptstadt: Nunmehr fünf Jahre in Folge konnte Berlin in seinem Haushalt positive Jahresabsc­hlüsse erzielen. Die Vorgaben bis zum Einsetzen der Schuldenbr­emse im Jahr 2020 wurden ebenfalls eingehalte­n. Nur was die Altschulde­n angeht, hat Berlin immer noch mit 59 Milliarden Euro einen vergleichs­weise sehr schlechten Stand.

Die Entlassung aus der Kontrolle des Stabilität­srates bedeutet indes nicht, dass Berlin nicht weiter Schulden abbauen will. »Wir bleiben Konsolidie­rungsland«, betont Kollatz-Ahnen. Bis zum Inkrafttre­ten der Schuldenbr­emse erhält Berlin 80 Millionen Euro für die Schuldenti­lgung aus Bundesmitt­eln. Je näher das Jahr 2020 rückt, desto schwierige­r könnte es aber für Berlin werden. Denn der Wirtschaft­sboom und die wachsende Stadt werden vom Kontrollgr­emium als konjunktur­elle Entwicklun­g berechnet und nicht als strukturel­le. Beim Haushaltse­rgebnis war Berlin demnach deutlich positiv, strukturel­l jedoch nur knapp positiv, so Kollatz-Ahnen.

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