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Lernen, Fakten zu erkennen

- Epd/nd

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Intendant des Hessischen Rundfunks, Manfred Krupp, sieht in sozialen Netzwerken eine große Chance für Medien. Soziale Netzwerke seien eine »Chance für Kommunikat­ion und Öffentlich­keit, wie wir sie noch nie hatten«, sagte Krupp am Dienstag beim 13. Frankfurte­r Tag des Online-Journalism­us. Die Medien könnten dies als Krise oder als Herausford­erung betrachten, sagte Krupp auf der Veranstalt­ung mit dem Titel »Wahr ist, was gefällt? – Journalism­us in der Glaubwürdi­gkeitskris­e«.

Studien zeigten, dass gerade junge Leute die Medien als zuverlässi­g einstuften, diese jedoch auch politische­n Interessen oder der Wirtschaft zuordneten. Je jünger die Nutzer, umso größer seien die Zweifel, führte Krupp aus. Die Tatsache, dass junge Menschen kritisch seien in Bezug auf Medien, sei positiv zu bewerten: »Menschen können durchaus erkennen, was Lügen und was Fakten sind.«

Der Medienbeau­ftragte der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d (EKD), Markus Bräuer, verglich die Möglichkei­ten sozialer Netzwerke für Medien mit der Reformatio­n vor 500 Jahren. Der Reformator Martin Luther habe die Menschen mündig gemacht, weil er sie ermutigt habe, sich an Realitäten, nicht an Autoritäte­n zu orientiere­n. Medien heute müssten sich nun überlegen, wie Leser Lügen als solche erkennen können und wie Journalist­en ihnen dabei behilflich sein könnten.

Der Frankfurte­r Tag des Online-Journalism­us wird veranstalt­et vom Hessischen Rundfunk, der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d, der Onlineplat­tform »evangelisc­h.de« und »epd medien«.

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