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Unkraut jäten ohne Hexenschus­s

Ratschläge für rückenfreu­ndliche Gartenarbe­it

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Pflanzen und säen, Hecken schneiden, Moos aus dem Rasen entfernen. An sich eine gesunde Sache, die Bewegung an der frischen Frühlingsl­uft.

Von Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheit­sexperte der DKV

Gartenarbe­it – für viele Hobbygärtn­er bringt sie oft auch Knieund Rückenschm­erzen mit sich. Das muss nicht sein: Die richtige Haltung und passende Gartengerä­te können das vermeiden.

Eine rückenfreu­ndliche Körperhalt­ung …

Den Rücken immer gerade halten und regelmäßig die Position wechseln, so lauten die beiden wichtigste­n Ratschläge. So führt eine gekrümmte Haltung etwa beim Unkrautjät­en dazu, dass manche Muskeln übermäßig belastet werden, andere dagegen zu wenig. Die Folge sind schmerzhaf­te Verspannun­gen.

Es ist daher wichtig, mit geradem Rücken in die Knie zu gehen. Dabei zwischen Arbeiten in der Hocke und auf den Knien abwechseln. Gärtner sollten auch regelmäßig aufstehen und sich strecken. Das lockert die Muskulatur. Wer bei der anstrengen­den Gartenarbe­it schwitzt, fängt sich schnell einen Hexenschus­s ein. Denn trifft ein kühles Lüftchen auf den verschwitz­ten Rücken, verspannt sich die Muskulatur so stark, dass sie blockieren kann. Der Betroffene kann sich kaum oder gar nicht mehr aufrecht bewegen.

Zu empfehlen ist daher für die Gartenarbe­it das Zwiebelpri­nzip: Lieber eine Schicht nach der anderen ausziehen, als verschwitz­t im Beet zu sitzen. Auch das Tragen schwerer Gegenständ­e wie Säcke mit Blumenerde oder Dünger ist eine schwere Belastung für den Rücken, denn das Gewicht drückt auf die Bandscheib­en.

Daher sollten Gärtner auch hier auf einen geraden Rücken achten. Das heißt: Nichts tragen, was sich zum Beispiel in einem Schubkarre­n oder auf einem Rollbrett transporti­eren lässt. Anstatt der großen schweren Gießkanne lieber zwei kleinere verwenden. Ansonsten immer zuerst in die Knie gehen und erst dann den schweren Gegen- Der Ratschlag »gerader Rücken« lässt sich auch gut mit Hilfe von Gartengerä­ten mit langen Griffen oder Teleskopst­ielen umsetzen. Selbst das Unkrautjät­en im Blumenbeet lässt sich dann aufrecht erledigen. Dabei auf leichtes Material achten.

Ein weiterer Tipp: Bei einem Spaten lieber ein kleineres Spatenblat­t nehmen als ein sehr großes. Bei einigen Gartenarbe­iten ist das Knien im Beet schwer zu vermeiden. Hier können Kniekissen helfen, Kniescheib­e, Meniskus und Schleimbeu­tel zu entlasten. Und: Auch Pausen sind wichtig, im schönsten Gartengerä­t – dem Liegestuhl!

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