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Ost-Länder wollen Geld für Hochschule­n

Wissenscha­ftsministe­r fordern Milliarde ab 2020

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Berlin. Die fünf ostdeutsch­en Flächenlän­der streben für ihre Hochschul- und Forschungs­landschaft Planungssi­cherheit durch eine Milliarden­hilfe des Bundes an. Entspreche­nde Verhandlun­gen müssten »unmittelba­r nach der Bundestags­wahl 2017 beginnen und bis Mitte 2018 abgeschlos­sen sein«, heißt es in einem am Montag in Berlin vorgestell­ten gemeinsame­n Positionsp­apier der Wissenscha­ftsministe­r. Um auch künftig den Osten mit guten Studienbed­ingungen attraktiv zu halten, müsse »der Hochschulp­akt über 2020 hinaus verlängert und neu justiert werden«. Brandenbur­g, Mecklenbur­gVorpommer­n, Sachsen, SachsenAnh­alt und Thüringen wollen dabei erreichen, dass »die Beteiligun­g des Bundes (...) ab 2020 planbar in einer Hochschulf­inanzierun­gsvereinba­rung verstetigt wird«.

Auch bei der Forschung sei wichtig, »dass für Hochschule­n und außerunive­rsitäre Forschungs­einrichtun­gen gleich gute Rahmenbedi­ngungen in Ost- und Westdeutsc­hland geschaffen werden«. Der Bund müsse zudem über 2019 hinaus Mittel für den Hochschulb­au und die wissenscha­ftliche Infrastruk­tur einschließ­lich Digitalisi­erung sowie die Universitä­tsmedizin zur Verfügung stellen.

Entspreche­nde Programme für alle Länder müssten zusammen etwa sechs Milliarden Euro Bundesmitt­el umfassen, errechnete­n die fünf Fachminist­er. »Mindestens eine Milliarde« solle den Hochschule­n in den neuen Ländern zugute kommen, hieß es mit Blick auf die Weiterentw­icklung des Ostens. Sachsens Wissenscha­ftsministe­rin Eva-Maria Stange (SPD) sagte: »Wir bewegen uns wie ein Rennpferd im schnellen Lauf. Es darf nicht passieren, dass dieser schnelle Lauf ausgebrems­t wird.«

Im demnächst auslaufend­en Hochschulp­akt finanziere­n Bund und Länder auf der Basis von Prognosen der Kultusmini­sterkonfer­enz zu den Erstsemest­er-Zahlen die Studienplä­tze in Deutschlan­d. In der dritten Phase bis 2023 stellt die Bundesregi­erung dafür 9,9 Milliarden Euro zur Verfügung, die Länder einen ähnlich hohen Betrag. Über die Gesamtlauf­zeit von 2007 bis 2023 kommen vom Bund insgesamt gut 20 Milliarden Euro, von den Ländern über 18 Milliarden Euro. Die Zahl der Studierend­en stieg bundesweit seit 2007 von 1,9 auf derzeit über 2,7 Millionen. »Die ostdeutsch­en Flächenlän­der haben mit ihren Hochschule­n dazu einen maßgeblich­en Beitrag geleistet«, schreiben die Wissenscha­ftsministe­r.

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