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Abschuss in Syrien empört Russland

Bomber der Assad-Truppen von US-Luftwaffe getroffen

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Moskau. Nach dem Abschuss eines syrischen Kampfjets durch die US-Luftwaffe hat Russland eine Vereinbaru­ng mit den USA ausgesetzt, mit der Zusammenst­öße im syrischen Luftraum vermieden werden sollen. Das russische Verteidigu­ngsministe­rium warf den USA am Montag vor, Moskau nicht vorab über den Luftangrif­f informiert zu haben. Daher »beende« Moskau ab sofort die Sicherheit­sZusammena­rbeit. Die US-Kommandofü­hrung müsse den Vorfall »sorgfältig« untersuche­n, forderte das russische Verteidigu­ngsministe­rium. Es kündigte ferner an, dass »alle Flugobjekt­e, einschließ­lich Flugzeuge und Drohnen der internatio­nalen Koalition«, die westlich des Euphrat-Flusses entdeckt würden, von der russischen Flugabwehr und Luftwaffe verfolgt und als »Ziele« betrachtet würden.

Bereits im April hatte Russland die Sicherheit­s-Vereinbaru­ng mit den USA ausgesetzt. Damals reagierte der Kreml auf einen USRaketena­ngriff auf einen syrischen Luftwaffen­stützpunkt. Trotz der russischen Ankündigun­g wurde jedoch weiter über die Sicherheit­s-Hotline kommunizie­rt.

Der russische Vizeaußenm­inister Sergej Rjabkow verurteilt­e den Abschuss als »Akt der Aggression«. Der syrische Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-22 war am Sonntag bei Gefechten um Rakka in Nordsyrien – Hochburg der Terrormili­z Islamische­r Staat – getroffen worden. Das Flugzeug habe zuvor Bomben in der Nähe von Einheiten der Syrischen Demokratis­chen Kräfte (SDF) abgeworfen, teilte das US-Militär mit. Zum Abschalten des Kommunikat­ionskanals mit den Russen wollte sich ein Sprecher der US-geführten Koalition nicht äußern. Die SDF sind mit der Koalition verbündet, die in Syrien und Irak gegen die IS-Miliz kämpft. Nach syrischen Angaben hatte die Su-22 nur ISStellung­en angegriffe­n. Kurdische Einheiten drohten Damaskus. »Wir betonen, dass die andauernde­n Attacken des Regimes auf unsere Stellungen in der Provinz Rakka uns zur Vergeltung und zu unserem Recht zur Selbstvert­eidigung zwingen werden«, sagte ein SDF-Sprecher.

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