nd.DerTag

Mehrheit für ein Gesetz

-

Eine

breite Mehrheit der Menschen in Deutschlan­d befürworte­t neue Gesetze gegen gezielte Falschnach­richten, sogenannte Fake News. 86 Prozent sind der Meinung, dass es solcher Gesetze bedarf, um Facebook und andere Social-Media-Plattforme­n zur rascheren Löschung von Falschnach­richten zu zwingen. Das geht aus einer repräsenta­tiven Umfrage im Auftrag der Landesanst­alt für Medien NordrheinW­estfalen hervor, für die das Forsa-Institut mehr als 1000 Onlinenutz­er bundesweit befragt hat und die am Montag in Köln vorgestell­t wurde. Nur eine Minderheit von acht Prozent vertritt die Auffassung, dass Falschnach­richten zur Meinungsfr­eiheit gehören – darunter sind mit 17 Prozent überdurchs­chnittlich viele Ostdeutsch­e. Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent hält gezielte Falschnach­richten sogar für demokratie­gefährdend. 77 Prozent der Jüngeren (14 bis 24 Jahre) gaben an, im Netz schon auf »Fake News« gestoßen zu sein. Von den 60-Jährigen und Älteren waren es nur 46 Prozent.

Erstmals lägen damit verlässlic­he Daten zu »Fake News« und ihrer Wahrnehmun­g vor, betonte die Landesanst­alt für Medien. LfMDirekto­r Tobias Schmid sagte, wenn es nicht gelinge, die Medienkomp­etenz besonders der Erwachsene­n zu erhöhen, drohe eine weitere digitale Spaltung der Gesellscha­ft. Die Bundesregi­erung plant derzeit eine Verschärfu­ng der Gesetzesla­ge gegen Lüge und Hass im Netz. Über den Entwurf des sogenannte­n Netzwerkdu­rchsetzung­sgesetzes wird dabei intensiv diskutiert. Kritiker befürchten, dass mit Hilfe des Gesetzes in Deutschlan­d Zensur Einzug halten könnte und Nachrichte­n zu Unrecht als falsch eingestuft werden könnten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany