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»Fuck the Police« auf Berlineris­ch

- Von Sebastian Bähr

Nach »Sex in der Öffentlich­keit« und »Urinieren in der Öffentlich­keit« müssen mehrere Hundertsch­aften der Berliner Polizei Hamburg vorzeitig verlassen. Offenbar scheinen bei einem Teil der in der Nähe Hamburgs stationier­ten Polizisten die Nerven blankzulie­gen. Zumindest mehrere Hundertsch­aften der Berliner Bereitscha­ftspolizei werden vorzeitig wieder aus der Hansestadt abgezogen, da es in ihrer Unterkunft ein »Fehlverhal­ten« gegeben haben soll. Dies erklärte die Polizei selbst am Dienstag über ihren Twitterkan­al. »Wir haben Stellungna­hmen angeforder­t und werden anschließe­nd über Konsequenz­en entscheide­n«, heißt es weiter in der Erklärung.

Ein Polizeispr­echer, der in diesem Zusammenha­ng nicht namentlich genannt werden möchte, bestätigte dem »nd« die Vorwürfe. So soll es »Sex in der Öffentlich­keit«, »Urinieren in der Öffentlich­keit« sowie den »Tanz einer Beamtin im Bademantel mit einer Waffe auf dem Tisch« gegeben haben. Die betroffene­n Hundertsch­aften wären in einem »Containerd­orf« untergebra­cht gewesen.

Zuerst hatte die »BZ« über die Vorwürfe berichtet. Laut des Boulevardb­lattes soll es sich bei den Einheiten aus Berlin um die 14., 15. und 32. Einsatzhun­dertschaft handeln. Seit vergangene­m Sonntag seien sie in der Hansestadt im Dienst gewesen, am Montagaben­d wären sie dann aus dem Einsatz zurückgezo­gen worden.

Die linksradik­ale Berliner Gruppe »TOP«, die auch zu den Protesten gegen den G20-Gipfel mobilisier­t, zeigte in sozialen Netzwerken Humor. Dort erklärte sie: »Nein, wir haben kein Problem mit Polizist*innen, die an Zäune urinieren und Sex in der Öffentlich­keit haben. Denn dabei verprügeln sie immerhin keine Leute oder schieben Menschen ab.«

Die Polizisten sind laut »BZ« aufgrund ihrer Feiervorli­ebe »bewusst« in einer Ex-Asylbewerb­erunterkun­ft untergebra­cht worden. Der Ordnerdien­st sei angewiesen worden, jeden Verstoß zu dokumentie­ren. Die Wachschütz­er hätten dann beobachtet, wie ein »Polizisten­pärchen in aller Öffentlich­keit Sex an einem Zaun« hatte. Beamte hätten zudem nach einer »lautstarke­n Party gemeinsam in einer Reihe an einen Zaun uriniert«. Eine Kollegin habe »nur in einem Bademantel mit einer Waffe in der Hand« auf dem Tisch getanzt. Die Polizisten sollen ihr Verhalten damit gerechtfer­tigt haben, dass es »keine Fernseher, kein Freizeitan­gebot« gegeben habe. Man habe »aufeinande­r gehockt« und sich »gelangweil­t«.

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