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»Kinderkart­e« für Nordosten gefordert

LINKE legt Charta für mehr Chancengle­ichheit vor

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Schwerin. Die LINKE in Mecklenbur­g-Vorpommern hat konkrete Vorschläge für mehr Chancengle­ichheit von Kindern gemacht. Die Landtagsfr­aktion stellte am Dienstag ihre Charta für Kinderrech­te vor. Darin geht es vor allem um materielle Zuwendunge­n. Jedes dritte Kind im Land lebt der Fraktion zufolge wegen geringer Einkommen der Eltern in Armut oder ist von Armut bedroht. Insgesamt seien es 68 000 Kinder im Land, denen der Musikschul­unterricht oder der Sport im Verein verwehrt sei, sagte die Fraktionsv­orsitzende Simone Oldenburg. Oft reiche das Geld nicht für Winterklei­dung, für den Eintritt in die Schwimmhal­le oder Nachhilfe.

An erster Stelle der Forderunge­n steht die Einführung einer Kinderkart­e für alle sechs- bis 16-Jährigen. Die Karte solle mit 50 Euro im Monat aufgeladen werden und außerschul­ische Bildung sowie Freizeitak­tivitäten unterstütz­en. Die Karte sei allein für die Kinder, deshalb sollten sie auch Kinder aus Haushalten bekommen, denen es besser geht, sagte Oldenburg.

Weiterhin fordert die LINKE kostenfrei­e Kitaplätze und das Recht auf einen Hortplatz für jedes Kind. Im Land hätten Horte bereits Viertkläss­lern die Plätze gekündigt, weil sie Erstklässl­er aufnehmen mussten. Auch die kostenlose Beförderun­g von Schülern und Lehrlingen sowie kostenfrei­es Mittagesse­n in Kitas und Schulen gehören zu den Forderunge­n. Familienle­istungen dürften nicht auf Hartz IV angerechne­t werden, der Zugang zu ihnen müsse einfacher werden. Die kinderpoli­tische Fraktionss­precherin Jacqueline Bernhardt kritisiert­e, dass 2014 in Mecklenbur­g-Vorpommern nur 14 Millionen Euro aus dem Bildungsun­d Teilhabepa­ket des Bundes abgerufen worden seien, während 25 Millionen zurückging­en. Die Antragsver­fahren seien intranspar­ent und uneinheitl­ich.

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