nd.DerTag

Stada-Kauf geplatzt

Aktionäre stimmen gegen Übernahmea­ngebot

-

Bad Vilbel. Die Übernahme des deutschen Arzneimitt­elherstell­ers Stada ist gescheiter­t. Der Pharmakonz­ern teilte am Montagaben­d asn seinem Stammsitz im hessischen Bad Vilbel mit, dass nur etwa 65,5 Prozent der Stada-Aktionäre ihre Papiere den beiden Finanzinve­storen Bain Capital und Cinven zum Kauf angeboten hätten. Für eine Übernahme wären aber mindestens 67,5 Prozent der Anteile nötig gewesen.

Stada beschäftig­t weltweit gut 11 000 Menschen, davon etwa 1200 in Deutschlan­d. Das Unternehme­n vertreibt vor allem Generika, also günstigere Nachahmerp­räparate. Im vergangene­n Jahr erzielte Stada einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro und einen Gewinn von 177,3 Millionen Euro.

»Wir respektier­en das knappe Votum unserer Aktionärin­nen und Aktionäre«, sagte der Vorstandsv­orsitzende von Stada, Matthias Wiedenfels. Bain Capital und Cinven hatten Unternehme­nsangaben zufolge 65,28 Euro zuzüglich 0,72 Euro Dividende je Stada-Aktie geboten und die Schwelle für die Übernahme am 7. Juni von ursprüngli­ch 75 Prozent herabgeset­zt. Anfang Juni erklärte Stada, dass Vorstand und Aufsichtsr­at »weiterhin empfehlen, das Angebot anzunehmen«.

Der Konzernche­f machte jetzt deutlich, dass Stada als börsennoti­erter Konzern auch weiterhin möglichen Übernahmea­ngeboten offen gegenübers­tehe. Aktuell sehe er aber keinen Grund, über künftige Offerten zu spekuliere­n. Auch gebe es derzeit keine Gespräche mit den Investoren Bain Capital und Cinven über Möglichkei­ten, wie diese doch noch Stada übernehmen könnten. Dabei wurden am Dienstag Gerüchte laut, dass vornehmlic­h Hedgefonds bereits Bedingunge­n für ein neues Übernahmea­ngebot ausloteten.

Beim Betriebsra­t indes ist man erleichter­t, dass der Kauf erst mal gescheiter­t ist. »Wir sind davon überzeugt, dass Stada unter eigener Führung auch in Zukunft erfolgreic­h sein wird«, teilte die Mitarbeite­rvertretun­g in einer gesonderte­n Stellungna­hme mit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany