nd.DerTag

Von A wie Ameisen und B wie Blattläuse

- Von Peter Kollewe

Nun hatte uns der heiße Sommer so richtig erwischt – mit all seinen Sonnen- wie auch Trockensei­ten. Dann kamen die Tage vor dem Siebenschl­äfer am 27. Juni ...

Sollte es eine örtliche Zuordnung zur Trockenhei­t geben, dann ist zuvorderst Niederlehm­e zu nennen. Sagen die Wetterfrös­che für Berlin-Brandenbur­g Regen vorher, bleibt man in Niederlehm­e auf dem Trockenen sitzen. Auf dem Weg zur Parzelle fragten wir uns, was heute wohl die »Köpfe« hängen lässt. Der Dost zu allererst.

Doch dann kamen die Tage um die Siebenschl­äfer. Zusammenge­nommen rund vierzig Liter Regen auf den Quadratmet­er – Wahnsinn für unsere Verhältnis­se. Und gut für den Dost, der es eigentlich an einem Teichrand lieber mag und auf der Rabatte nicht eben dauerhaft nasse »Füße« hat. Aber et- was Hochwachse­ndes macht den Zaun schön zu. Auch die Erdbeeren boten ein Bild des Jammers. Eine Schüssel voller Früchte. Das war's für 2017. Leicht hatten sie es ohnehin nicht. Ab Herbst tobte sich unter ihnen »unser« Maulwurf aus, gar nicht gut für den Wurzelbere­ich. So hatten sie auch der trockenen Hitze wenig entgegenzu­setzen. Kleingarte­n eben.

Aber diese Saison ist ohnehin anders. Wer A wie Ameise sagt, muss auch B wie Blattläuse hinnehmen. An Stangenboh­nen, jungen Baumtriebe­n, Rosen, Akelei ... Überall sitzen die schwarzen und grünen Geister. Wer sie nicht auf den ersten Blick entdeckt, braucht nur den Ameisenstr­aßen zu folgen. Die Krabbler haben der Einfachhei­t halber in unmittelba­rer Nähe Quartier bezogen – raus aus der Wiese, ran an Beetkanten, rauf auf die Baumscheib­en –, um ihre Nahrungssp­ender hingebungs­voll zu hegen, zu pflegen. Und natürlich zu »melken«. Bis- herige Abwehrmaßn­ahmen waren noch wenig erfolgreic­h.

Dafür ist der in vergangene­n Jahren heftige Schneckenb­efall bislang ausgeblieb­en. Sachten wir. Die Dahlien strahlen mit nahezu komplettem Blattwerk. Die Zinnien blieben bislang unangefres­sen. Auch beim Phlox ist der »Verbiss« zu vernachläs­sigen. Doch dann kam der Regen – und da waren sie wieder.

Während Sonnenbrau­t und Herbstaste­rn gut einen halben Meter niedriger als letztes Jahr sind, legte sich die stark zurückgesc­hnittene Goldparmän­e ein üppiges Blattwerk zu. Triebfreud­ig auch der gestutzte Süßkirschb­aum, in dessen Blätterwus­t erst ein Kirschlein zu sehen ist. Kaum zu glauben, dass Amseln und Stare sie finden. Aber die haben genug mit der Felsenbirn­e zu tun, die über und über Früchte trägt. Was selbst ein Ringeltaub­enpärchen zum überfallar­tigen Einfliegen verleitete. Sollen sie, solange sie nicht den Strauch zerlegen.

Doch Blicke aufs Rosenrot von Super Star und das Weiß der Schneewitt­chenrose stimmen milde. Wie wird's nach dem Siebenschl­äfer aussehen?

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Foto: nd/Peter Kollewe Kletterros­e – immer etwas für die Augen

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