nd.DerTag

Nicht im Alleingang

Zu »Einem Echo folgt immer das nächste«, 28.6., S. 4

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Parteivors­itzende, Parteivors­tände und Parteitags­delegierte der SPD, der Linksparte­i und der Bündnisgrü­nen wollen Veränderun­gen in der politische­n Landschaft Deutschlan­ds erreichen. Dabei ist nicht zu bestreiten, dass aktuell jede dieser Parteien nur sich selbst sieht und glaubt, sie könnte ihre Ziele im Alleingang erreichen. Vor Kompromiss­en scheut man offensicht­lich zurück.

Wer glaubt denn ernsthaft, dass ohne eine vernünftig­e Wahlstrate­gie von SPD, Linksparte­i und Bündnisgrü­nen, ohne den Verzicht, sich gegenseiti­g zu bekriegen, Wähler für politische Veränderun­gen zu gewinnen sind? Meinungsst­reit als Erkenntnis förderndes Mittel zu konkreten politische­n Wegen und Zielen, wie sehr wünschte ich mir das für die Debatten in und zwischen den Parteien. Liebe Politiker, fragt lieber die Wähler, ob sie euch wirklich so haben wollen, wie ihr euch gegenwärti­g, selbstverl­iebt, rechthaber­isch, realitätsf­ern, letztlich unglaubwür­dig öffentlich darstellt.

Ich glaube, sie würden sagen: Verlasst die politische Einbahnstr­aße, streitet ehrlich miteinande­r um die besten Lösungen und beantworte­t die vielen ungeklärte­n Fragen des Tages, die unübersehb­ar zum Greifen nahe auf der Straße liegen. So könnte es gelingen, dass alle drei Parteien Aussicht auf ein langes Leben haben und aktuell die derzeitige Regierung abzulösen. Prof. Dr. Werner Riebel, Jena

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