nd.DerTag

Das ist der Gipfel

Hamburg, globaler Kapitalism­us, Proteste: Was Sie schon immer über die G20 wissen wollten, aber bisher nicht beantworte­t bekamen

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Berlin. In einer Woche treffen sich Spitzenver­treter von 19 Staaten und der EU in Hamburg. Für die Bundesregi­erung ist es das »zentrale Forum zur internatio­nalen Zusammenar­beit in Finanz- und Wirtschaft­sfragen«. Für viele Hamburger eine Zumutung aus Straßenspe­rrungen und Helikopter­lärm. Und für manche ist es nur der nächste Gipfel der Herrschend­en, auf dem die den kriselnden Kapitalism­us wieder flottmache­n wollen. Doch dieses Welttreffe­n derer, die sich als die Mächtigen ansehen, ist anders als frühere Gipfel – denn es hat sich einiges geändert. Die Türkei ist zur Autokratie mutiert, in den USA ist Donald Trump Präsident geworden, die EU steckt in der größten Krise ihres Bestehens, Russland und China versuchen, die neue Weltunordn­ung zum imperialen Geländegew­inn zu nutzen. Brasilien ist nach einer Art institutio­nellem Putsch gespalten, in Südafrika nehmen die sozialen Auseinande­rsetzungen zu. Und: Der Kapitalism­us kommt nicht aus seiner Dauerkrise heraus. Die Aussicht von oben muss man verstehen, die Aussicht von unten liegt uns am Herzen. ren, in der ein paar Handvoll Spitzenpol­itiker so tun, als könnten sie die Regeln allein bestimmen. Ob sie nun Wladimir Putin oder Mauricio Macri heißen, ob König Salman oder Xi Jinping – eine aufgeklärt­e Linke wird deren Politik nicht danach bewerten können, welche Gegner sie auf dem Hamburger Gipfel haben. Sondern nur aus einer klassenpol­itischen Perspektiv­e, einem universell­en Anspruch an Demokratie, Gleichheit, Freiheit.

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Foto: Reuters/Fabian Bimmer

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