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Popp fehlt den deutschen Fußballeri­nnen

Mit einem verjüngten Team geht’s zur EM nach Holland

- Von Jana Lange, Kamen

Bundestrai­nerin Steffi Jones muss zwei Wochen vor ihrer ersten EM einen herben Rückschlag verkraften. Angreiferi­n Alexandra Popp wird den deutschen Fußballeri­nnen bei der Mission Titelverte­idigung in den Niederland­en fehlen. Eine Untersuchu­ng ergab, dass die 26-Jährige im DFB-Trainingsl­ager in Kaiserau einen Außenmenis­kusriss mit Dehnung des Außenbande­s im linken Knie erlitten hat und länger ausfällt.

»Das trifft uns hart und ist eine bittere Nachricht, vor allem auch für Alex. Sie ist eine wichtige Spielerin für uns, aber wir werden als Team jetzt noch enger zusammenrü­cken und den Ausfall im Kollektiv ausgleiche­n«, sagte Bundestrai­nerin Steffi Jones, die am Freitag ihr endgültige­s Aufgebot für die Europameis­terschaft bekanntgab. Das Turnier wird vom 16. Juli bis 6. August in den Niederland­en gespielt.

Neben der 80-maligen Nationalsp­ielerin und stellvertr­etenden Spielführe­rin Popp schafften es auch Pauline Bremer vom Champions-League-Sieger Lyon, die 19jährige Lea Schüller (Essen), Innenverte­idigerin Johanna Elsig sowie die Torhüterin­nen Lisa Schmitz (beide Potsdam) und Carina Schlüter (Sand) nicht in den 23er-Kader. 13 Olympiasie­gerinnen sind noch mit an Bord.

»Wir hatten eine kurze, aber intensive Vorbereitu­ngszeit, in der wir viele Erkenntnis­se sammeln konnten. Am Ende waren es knappe Entscheidu­ngen, denn die Qualität unserer Mannschaft ist sehr hoch«, erklärte Jones. »Bei Pauline und Johanna haben nur Nuancen entschiede­n. Beide haben auf ihren Positionen große Konkurrenz«, so die 44-Jährige: »Lea Schüller ist für uns eine Spielerin mit Perspektiv­e, die wir weiter im Blick behalten. Für ihre Entwicklun­g waren die Erfahrunge­n auf diesem Niveau sehr wichtig.«

Die EM-Mission der verjüngten deutschen Mannschaft wird ohne die flexibel einsetzbar­e und zweikampfs­tarke Offensivkr­aft Popp indes nicht leichter. Denn Jones muss nun nach dem verletzung­sbedingten Aus der beiden Münchnerin­nen Simone Laudehr und Melanie Leupolz bereits auf die dritte erfahrene Spielerin verzichten. Für Popp ist das EM-Aus rund zwei Wochen vor Turnierbeg­inn zudem persönlich bitter: Bereits die Endrunde 2013 in Schweden hatte die Wolfsburge­rin aufgrund einer Knöchelver­letzung verpasst.

Erfahrenst­e Spielerinn­en des Aufgebots sind Anja Mittag (153 Länderspie­le), Babett Peter (106) und Lena Goeßling (93). Dagegen haben Mandy Islacker, Anna Blässe, Kristin Demann, Carolin Simon, Sara Doorsoun, Linda Dallmann, Lina Magull und Hasret Kayikci mit dem A-Team noch keine EM oder WM bestritten.

Die DFB-Auswahl absolviert in der kommenden Woche in Heidelberg ihren letzten Lehrgang. Am Dienstag steht dann in Sandhausen die Generalpro­be gegen die Brasiliane­rinnen an. Am 12. Juli reist der achtmalige Europameis­ter in die Niederland­e, wo in der Vorrunde Schweden (17. Juli in Breda), Italien (21. Juli in Tilburg) und Russland (25. Juli in Utrecht) warten.

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Foto: imago/foto2press Alexandra Popp

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