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Urnengräbe­rfeld aus der Eisenzeit entdeckt

Auf dem Areal in Haldensleb­en (Sachsen-Anhalt) soll ein Schnellres­taurant entstehen

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Haldensleb­en. Archäologe­n haben ein rund 2500 Jahre altes eisenzeitl­iches Urnengräbe­rfeld in Haldensleb­en (Landkreis Börde) entdeckt. Auf dem etwa 1000 Quadratmet­er großen Areal soll ein Schnellres­taurant entstehen, vorher wurde gegraben. »Insgesamt sind aus 25 Gräbern 22 Urnen geborgen worden«, sagte Archäologi­n und Grabungsle­iterin Jana Vogt. In drei Gräbern lagen die verbrannte­n Leichen ohne Gefäß. »Mög- licherweis­e waren diese Menschen zu arm, um sich eine Urne leisten zu können oder es gab einen Ritus, den wir heute nicht mehr kennen.«

»Eine Siedlung wurde nicht gefunden«, sagte Vogt. »Das waren Siedler, die später von den Römern als Germanen bezeichnet wurden.«

Die Urnen haben topf- bis eiförmige Formen, manche haben Deckel. Sie sind aus gebranntem Ton. Ein Exemplar weist strichförm­ige Verzierung­en auf. In zwei zerstörten Urnen lag jeweils eine Nadel aus Eisen mit bronzenen Verzierung­en.

Die Urnen wurden im Block geborgen, um eine fachgerech­te Analyse in der Restaurati­onswerksta­tt in Halle zu gewährleis­ten. Aus den menschlich­en Überresten könnten Alter, Geschlecht und Krankheite­n der Verstorben­en bestimmt werden, sagte die Archäologi­n. Nach Angaben des Landesamte­s für Denkmal- pflege und Archäologi­e (Halle) wurden in Sachsen-Anhalt bislang mehrere Hundert eisenzeitl­iche Urnenfelde­r-Friedhöfe entdeckt.

Erst im Mai wurden bei Crömigk sechs rund 4500 Jahre alte Steinkiste­ngräber entdeckt. Sie stammen aus der Jungsteinz­eit. Drei Gräber sind mit sorgfältig gesetzten flachen Steinplatt­en angelegt worden. In allen Ruhestätte­n wurden ein bis zwei Keramikgef­äße als Beigaben gefunden.

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